SFF Sorgetransformationen
Emotionsarbeit und Digitalisierung
In der Care-Arbeit ist Digitalisierung nicht so weit fortgeschritten wie in der Industrie oder bei Bürotätigkeiten. Dies wird sich aber in Zukunft ändern, wenn mit Hilfe Künstlicher Intelligenz auch Teile der Pflegearbeiten erledigt werden, die bislang Menschen vorbehalten waren und große Anteile an Emotionsarbeit enthalten: Kommunizieren, körperliche Zuwendung, Trösten, Beruhigen, Wünsche erfüllen... Hierzu werden sog. Unterhaltungsroboter, Serviceroboter und Kuschelroboter entwickelt. Da in der Emotionsarbeitsforschung seit den 1980er Jahren die Belastungen von Pflegekräften durch Emotionsarbeit beschrieben werden, die durch körperliche Belastungen und ungünstige Arbeitsbedingungen noch erschwert werden, stellt sich die Frage, ob durch Künstliche Intelligenz bzw. durch Pflegeroboter Emotionsarbeit erleichtert oder erschwert wird. Eine Erleichterung ist denkbar, weil die häufig beklagte Zeitnot in der Interaktion mit den Pflegebedürftigen durch Pflegeroboter verringert werden kann, sodass mehr Zeit für Interaktions- und Emotionsarbeit zur Verfügung steht. Eine weitere Belastung ist denkbar, weil Pflegekräfte dann nur noch für diejenigen (Rest-)Tätigkeiten zuständig sind, die nicht digitalisierbar sind.
Anna Mucha und Daniela Rastetter sind Mitglieder des Forschungsverbunds "Sorgetransformationen". Daniela Rastetter ist Clustersprecherin des Clusters "(A)symmetrische Interaktionen". Weitere Informationen finden Sie unter dem nachfolgenden Link: