Produktionen von Vielfalt – Eine Dispositivanalyse von Diversity (Management) in Organisationen
In dem Dissertationsprojekt „Produktionen von Vielfalt – Eine Dispositivanalyse von Diversity (Management) in Organisationen“ unterzieht Wiebke Frieß die mitunter feierliche Bejahung von Unterschieden einer kritischen Analyse. Vielfalt bezieht sich in (deutschen) Organisationskontexten zumeist primär auf gender, ‚race‘ dis/ability, Alter, sexuelle Identitäten und Religion/Weltanschauung, um diese je nach Organisationsziel produktiv ‚einzusetzen‘. Unterschiede wie auch Gemeinsamkeiten können jedoch nur im Spannungsfeld von ‚Norm‘ und ‚Abweichung‘ und somit in gesellschaftlichen wie organisationalen Machtverhältnissen produziert werden – eine (Forschungs-)Perspektive, die in deutschen Diversitydiskursen bislang (zu) wenig eingenommen wird. Vor dem Hintergrund poststrukturalistischer Theorieansätze wird Diversity (Management) als Dispositiv im Sinne Michel Foucaults definiert und analysiert, wie Vielfalt in Organisationen überhaupt erst hergestellt wird über Diskurse, Strategien und Techniken – wie eben auch über Managementkonzepte. Untersucht werden die Subjektivierungs-, Wissens- und Machteffekte des Dispositivs in Organisationskontexten sowie die Dis/Kontinuitäten deutscher Diversity Diskurse.