Lehrangebot Sommersemester 2021
Bachelor
Grundkurs Soziologie
Barbara Sutter
Der Grundkurs vermittelt Basiskenntnisse über den Gegenstandsbereich, das Wissenschaftsverständnis sowie die Geschichte des Faches Soziologie. Das Modul soll für den inter- und transdisziplinären Umgang mit den spezifischen Wissenschaftskulturen, Denkmustern und methodischen Grundlegungen der im Studiengang vertretenen vier Disziplinen sensibilisieren, und die spezifischen Leistungen der Soziologie kenntlich machen. Die Studierenden erfahren, welche Praxisrelevanz das Fach Soziologie in vielen wissensbasierten Tätigkeitsfeldern hat.
Vermessung und Digitalisierung von Wissenschaft und Gesellschaft
Andreas Möllenkamp
In der globalisierten Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts sind datafizierte Vermessungspraktiken allgegenwärtig. Die Digitalisierung weiter Bereiche des privaten, sozialen und wirtschaftlichen Lebens steht in der Tradition der quantifizierenden Vermessung und der Anwendung statistischer Verfahren. Das Seminar führt ein in die Wissens-, Technik- und Kulturgeschichte der Quantifizierung und untersucht deren Anwendungen und Effekte in Wissenschaft und Gesellschaft. Fragen zur Medien- und Kulturgeschichte werden dabei ebenso thematisiert wie aktuelle Forschungsfelder der Software Studies und Digital Methods.
Master
Von Action Research über Transdisziplinarität bis Co-Creation: Formen und Begründungen partizipativer Forschung
Sabine Maasen, Andreas Möllenkamp
Partizipation und Kollaboration zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sind mit weitgehenden Hoffnungen und Erwartungen im Sinne einer Demokratisierung der Wissenschaft sowie der Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen verbunden. Im Sinne der sogenannten Third Mission wird Wissenschaft zunehmend die Verantwortung zugesprochen neben Forschung und Lehre den Austausch mit der Gesellschaft offen und partizipativ zu gestalten. Was ist und wie funktioniert partizipative Forschung? Von Action Research über Transdisziplinarität bis Co-Creation wurden vielfältige Ansätze entwickelt, um unterschiedliche Wissensbestände, Werthaltungen und Akteure in die Wissenschaft zu integrieren. Versteht man partizipative Forschung als Grenzarbeit und Schnittstellenmanagement zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren, stellen sich vielfältige Fragen, die im Seminar diskutiert und praktisch erprobt werden: Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bietet partizipative Forschung? Welche Voraussetzungen und Effekte hat partizipative Forschung für die wissenschaftliche Praxis? Wie kann und sollte ein partizipatives Forschungsdesign aussehen? In welche ökonomischen und wissenschaftspolitischen Kontexte und Programme sind Forderungen nach partizipativer Forschung eingebunden?
Wissenschaft und Gesellschaft – Szenen einer komplizierten Beziehung
Sabine Maasen, Barbara Sutter
Ohne einander können sie nicht – aber miteinander? Was für manche Paare gilt, trifft auch für Wissenschaft und Gesellschaft zu: Beziehungsprobleme müssen bewältigt werden. Was voneinander erwarten? Wie sehr sich aufeinander einlassen? Was einander geben? Was sich gegenseitig zugestehen? Und: Wie miteinander kommunizieren?
Das Seminar behandelt grundlegende sozio-historische Voraussetzungen sowie aktuelle Herausforderungen für die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft: von der Vorstellung der Wissenschaft im Elfenbeinturm über Forderungen nach mehr Dialog hin zur Diagnose einer Wissen(schafts)sgesellschaft, die sich mehr und mehr als Innovationsgesellschaft konfiguriert und nicht zuletzt angesichts der derzeitigen durch die Pandemie bestimmten Situation mit alten und neuen Problemen konfrontiert ist.
„It’s complicated!" - Ziel des Seminars ist es, den sich immer wieder ändernden ‚Beziehungsstatus‘ von Wissenschaft und Gesellschaft auszuloten und dabei auch Strategien für die ‚Beziehungspflege‘ kennenzulernen.