Forschungsvorhaben
Antrag: Gesellschaft im Update-Modus
Responsivität im Update-Modus? Das Prinzip Vorläufigkeit in den Neurowissenschaften
Das Projekt untersucht am Fall technologisch orientierter Neurowissenschaften, wie Forderungen an Wissenschaft, zur Lösung komplexer gesellschaftlicher (Groß-)Probleme beizutragen und auf immer mehr Belange gleichzeitig einzugehen, auf ihre Praxis, ihre Organisation und ihr Selbstverständnis zurückwirken. Die responsive Wende (vgl. Maasen 2025) der Wissenschaft vollzieht sich, so unsere These, durch eine sukzessive Umstellung von Forschung auf einen Update-Modus. Wir fragen danach, wie wissenschaftliche Akteure und Organisationen darauf durch permanente Aktualisierung ihrer Wissensproduktion reagieren. Das Projekt untersucht dazu, 1) wie sich Forschungseinrichtungen auf wirkungsorientierte Ansprüche an Wissenschaft einstellen und 2) wie ein ambitionierter, aber auch von gesellschaftlichen Erwartungen getriebener Bereich wie die Hirnforschung mit ökonomischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen (z.B. Patientenorganisationen) interagiert. Das Forschungsvorhaben kombiniert Dokumentenanalyse, teilnehmende Beobachtungen und qualitative Interviews, um heterogene Ansprüche an Wissenschaft und ihre Antwortweisen interpretieren zu können. Geplant sind Interviews mit Neurowissenschaftler:innen sowie Vertreter:innen ökonomischer und zivilgesellschaftlicher Organisationen.