Das Fachgebiet Journalistik und Kommunikationswissenschaft
Seit 1990 befasst sich das Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft (IJK) mit öffentlicher Kommunikation und ihrem gegenwärtigen Wandel, wobei der besondere Fokus auf der Rolle des Journalismus in der Gesellschaft liegt. Programmdirektor Prof. Dr. Michael Brüggemann erläutert in einem Interview das Journalismusverständnis des Studiengangs. Emerita Dr. Irene Neverla spricht in einem weiteren Interview über die Geschichte des Fachgebiets.
Aktuell erforschen wir die Rolle des Journalismus in der digitalen Medienwelt, die durch neue Gestaltungs- und Interaktionsmöglichkeiten und einen Wandel des Berufsbilds geprägt ist. Zu den neuen Herausforderungen gehört auch der Umgang mit Globalisierung und globalen Risiken, wie dem Klimawandel. Unter den Bedingungen der hohen Komplexität unserer Gesellschaft inklusive ihrer Spaltungstendenzen steht auch der Journalismus vor besonderen Herausforderungen.
In diesen Zeiten von Veränderung und Innovation bleibt es die Mission unseres Instituts (nach der aktuellen Sprachregelung der Universität im Folgenden „Fachgebiet“ genannt) die Studierenden zu Qualitätsjournalismus zu befähigen. Diesen Begriff verstehen wir als Leitbild für ein anzustrebendes Ideal, als Motivation für den ambitionierten, den elaborierten, den besseren Journalismus, der sich nicht darin erschöpft, die Verlautbarungen anderer nur medial zu verstärken. Vorrangig geht es darum, mittels Relevanzprüfung und Recherche, mittels Quellenkritik und Deutungsarbeit dem jeweiligen Publikum einen Mehrwert des Verstehens und der Orientierung zu bieten. Dies alles unter den Bedingungen der Digitalisierung und im Lichte der Herausforderungen durch neue Formen der Information und Kommunikation im Internet.
Die Ausbildung am Fachgebiet folgt dem Konzept Professionalisierung durch Wissenschaft. Wir sehen journalistik- und kommunikationswissenschaftliche Erkenntnisse als nützlich und förderlich für das journalistische Berufshandeln an. Dies betrifft beispielsweise das empirisch abgesicherte Wissen über Publikum und User und deren Nutzungspräferenzen, aber auch über mögliche erwünschte und unerwünschte Wirkungen der journalistischen Inhalte auf ihr Publikum.
Unser Lehrprogramm ist wissenschaftlich auf eine vertiefte Auseinandersetzung mit Konzepten und empirischen Befunden der Kommunikationswissenschaft sowie auf eine solide methodische Ausbildung auf sozialwissenschaftlicher Grundlage ausgerichtet. Diese Kenntnisse befähigen Studierende, Daten und Statistiken zu beurteilen, Expertenmeinungen einzuschätzen, sie schulen die Reflexionsfähigkeit und regen die Studierenden zu eigener Forschung an, zum Beispiel im Rahmen der Master Thesis, die nach zwei Jahren Studium zum akademischen Titel M.A. führt. Das Master-Programm ist durch seine wissenschaftliche Ausrichtung gleichermaßen geeignet als Basis für eine wissenschaftliche Laufbahn und einen Berufseinstieg in den praktischen Journalismus. Die Programmdirektion liegt derzeit bei Prof. Dr. Michael Brüggemann. Weitere ProfessorInnen der Journalistik und Kommunikationswissenschaft sind Prof. Dr. Katharina Kleinen-von Königslöw, Prof. Dr. Volker Lilienthal, Prof. Dr. Juliane Lischka und Prof. Dr. Irene Neverla (Emerita). Seniorprofessor ist derzeit Prof. Dr. Horst Pöttker (ehem. Technische Universität Dortmund).
Ausführliche Informationen zur Forschung am Fachgebiet finden Sie weiter unten auf der Seite.