Diskursive Polarisierung
"Polarisierung" ist eine gängige Diagnose, um den Zustand heutiger Gesellschaften zu beschreiben und zu einem Schlagwort in der sozialwissenschaftlichen Forschung geworden. In vielen Studien wird der Begriff jedoch überhaupt nicht definiert oder es werden unterschiedliche Konzepte dafür verwendet, was Polarisierung bedeutet. Wir sind der Meinung, dass es von entscheidender Bedeutung ist, gerade dem kommunikativen Prozess besondere Aufmerksamkeit zu schenken, der polarisierte Einstellungen sichtbar macht und so indirekt vorantreibt:
Die Diskursive Polarisierung.
In den letzten zehn Jahren wurden große Schritte in der Untersuchung des Zusammenhangs von Kommunikation und Polarisierung gemacht. Digitale Netzwerke und - überraschenderweise weniger - der Journalismus wurden zunehmend als Treiber und Schauplätze polarisierter Debatten erforscht. Bei der Erforschung dieser kommunizierten ideologischen und politischen Spaltung fehlt allerdings ebenso oft ein systematisierter und übergeordneter analytischer Rahmen. An dieser Stelle wollen wir einen konzeptionellen Beitrag leisten. Er soll helfen zu untersuchen, wie Diskursive Polarisierung die Öffentlichkeitssphäre transformiert.
Wir wenden unser Framework in verschiedenen empirischen Analysen und Forschungsprojekten an um aufzuzeigen, wie gesellschaftliche Polarisierung in einer Vielzahl von öffentlich vermittelten Diskursen entsteht, die polarisierte Inhalte, Vorstellungen und Kommunikationsstrukturen (re-)produziert werden.
An der Durchführung dieses Projekts sind beteiligt:
- Dauer: 2022-2025
- Projektleitung: Prof. Dr. Michael Brüggemann
- Drittmittelgeber: Universität Hamburg