Political Polarization and Journalistic Practice
In einer Kooperation zwischen den Universitäten Lund und Hamburg hat das Team um Michael Brüggemann, zusammen mit Mike Farjam, Hendrik Meyer und Anamaria Dutceac-Segesten, eine Förderung der Volkswagen Stiftung zu "Transformationswissen über Demokratien im Wandel – transdisziplinäre Perspektiven" erhalten.
Im Projekt "Political Polarization and Journalistic Practices: Adding Fuel to the Fire?" wird sich das Team mit Polarisierungsnarrativen im Journalismus als vermeintliche Self-Fulfilling-Prophecy auseinandersetzen:
Prozesse politischer Polarisierung fordern zunehmend auch stabile Demokratien wie Schweden und Deutschland heraus. Häufig wird Medienberichterstattung für eine Polarisierung von Debatten mitverantwortlich gemacht. Der Zusammenhang ist aber bisher noch nicht gut wissenschaftlich untersucht und es mangelt auch an evidenz-basierten Empfehlungen, wie Journalismus gegen eine Polarisierung von Debatten angehen könnte. Daher untersuchen wir, ob und wie journalistische Praktiken zu (wahrgenommener) Polarisierung beitragen und entwickeln zusammen mit Journalist:innen einen Leitfaden für geeignete Gegenmaßnahmen.
Unser international vergleichendes Mehrmethodenprojekt bringt die Expertise von Forscher:innen verschiedener Disziplinen mit den Erfahrungen von Journalist:innen führender Medienhäuser aus beiden Ländern zusammen. Dieser transdisziplinäre und kollaborative Ansatz eröffnet neue Perspektiven auf die Beziehung zwischen Berichterstattung und gesellschaftlichen Spaltungsprozessen.
Journalist:innen und Wissenschaftler:innen werden während des gesamten Forschungsprozesses zusammenarbeiten, beginnend mit einem explorativen Workshop zur Konkretisierung der Forschungsziele. Darauf folgt eine computerbasierte Analyse zur Identifikation von polarisierten Medieninhalten. Anschließend konzipieren wir ein Experiment, um die Auswirkungen dieser journalistischen Praktiken auf die Rezipient:innen zu testen. Daraus leiten wir Best Practices ab, wie Journalismus depolarisierend wirken kann. Die Empfehlungen werden von den Journalist:innen im Feld getestet, um die Rolle des Journalismus als ausgleichende Kraft in polarisierten Debatten zu stärken.
Zum Projekt-Team gehören Prof. Dr. Michael Brüggemann (UHH) und Anamaria Dutceac Segesten, PhD, (UL) sowie Dr. Mike Farjam und Hendrik Meyer (beide UHH).
Die Projektdauer beträgt 12 Monate.
- Dauer: 2024 bis 2025
- Projektleitung: Prof. Dr. Michael Brüggemann
- Drittmittelgeber: Volkswagen Stiftung