Polarisierung als Medien-Konstruktion
The Effects of Coverage of Political Polarization on German and Swedish News on Domestic Audiences
Wir haben herausgefunden, dass in den letzten zehn Jahren die Verwendung des Begriffs "Polarisierung" in den schwedischen und deutschen Printmedien sprunghaft zugenommen hat. Auf den ersten Blick könnte dies bedeuten, dass beide Öffentlichkeiten polarisierter geworden sind. Ebenso könnte diese vermehrte Verwendung des Begriffs in den Medien allerdings auch nur das verzerrte Bild einer scheinbar gespaltenen Gesellschaft vermitteln. Diese Prozesse könnten dann in einer medial-produzierten "self fulfilling prophecy" resultieren, die falsche Bewertungen gesellschaftlicher Polarisierung evoziert und somit den sozialen Zusammenhalt gefährdet.
In einer geförderten Kooperation der Universitäten Lund und Hamburg werden wir deshalb die journalistische Berichterstattung zu einer polarisierten und vermeintlich gespaltenen Gesellschaft untersuchen und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Wahrnehmung der jeweiligen Innenpolitik durch das Publikum in deutschen und schwedischen Medien vergleichen. Dies geschieht auf der Basis von automatisierten Inhaltsanalysen sowie Medienwirkungsexperimenten.
Zum Projekt-Team gehören Prof. Dr. Michael Brüggemann (UHH) und Anamaria Dutceac Segesten, PhD, Mike Farjam (beide UL) und Hendrik Meyer (UHH).
Die Projektdauer beträgt 24 Monate.
- Dauer: 2023 bis 2025
- Projektleitung: Prof. Dr. Michael Brüggemann
- Drittmittelgeber: Universität Hamburg und University of Lund (Sweden)