Forschungsgruppen
Forschungsgruppe „Bedarfsgerechtigkeit und Verteilungsprozeduren“
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat 2014 die Förderung der universitätsübergreifenden und interdisziplinären Forschungsgruppe „Bedarfsgerechtigkeit und Verteilungsprozeduren“, an der aus der WiSo-Fakultät Herr Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp (Fachbereich Sozialwissenschaften) beteiligt ist, bewilligt. Die Sprecherschaft der Forschungsgruppe liegt bei Herrn Prof. Dr. Stefan Traub (Helmut-Schmidt-Universität). Eine Weiterführung der Forschungsgruppe für weitere drei Jahre wurde in 2018 bewilligt. Zusätzlich zu den in der ersten Phase bewilligten sieben Teilprojekten konnte ein Teilprojekt mit dem Titel „Konzeptionen der Bedarfsgerechtigkeit im Verwaltungshandeln“, geleitet von Herrn Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp, eingeworben werden. In der genehmigten zweiten Förderphase stehen unterschiedliche Konzeptionen der Bedarfsgerechtigkeit im Mittelpunkt, die sich aus Heterogenität – also unterschiedlichen Gruppenmitgliedschaften, die auf erworbenen (z.B. Leistung) oder zugeschriebenen Eigenschaften (z.B. Geschlecht oder Herkunft) basieren – ergeben. Es wird zu überprüfen sein, welchen Reichweiteneinschränkungen das Bedarfsprinzip unterliegt, welches Ausmaß an Differenzierung und anerkennungsfähiger Begründung auftritt und ob es auch in Gegenwart ausgeprägter Heterogenität konsistent ermittelte, legitime, stabile und nachhaltige Verteilungsergebnisse erzeugt.
Forschungsgruppe "Mediale Teilhabe"
Zur Untersuchung medialer Partizipationskulturen hat die DFG 2014 die Forschungsgruppe „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“ mit Sprecherschaft an der Universität Konstanz bewilligt. Die Forschungsgruppe untersucht medienkul-turelle Austauschprozesse sowie den Zusammenhang zwischen Medien und technologischer Teilhabe an Medien aus multidisziplinärer Perspektive. Eine Weiterführung der Forschungsgruppe für weitere drei Jahre wurde in 2018 bewilligt. Mit Herrn Prof. Dr. Urs Stäheli (Fachbereich Sozialwissenschaften) und dem Teilprojekt „Mediale Kulturen des Streamings: Temporalität, Infrastruktur und Bewertung“ ist die WISO-Fakultät auch weiterhin beteiligt. Das Teilprojekt untersucht, welche Formen der Zeitlichkeit durch On-Demand-Streamingtechnologien und -praktiken etabliert werden (z.B. Spotify, Netflix, Last.fm). Die Eingangshypothese, dass mit dem Streaming neue, teils prekäre Formen temporalisierter Teilhabe entstehen, soll anhand von theoriegeleiteten Fallstudien überprüft werden.
Forschungsgruppe "Multipler Wettbewerb im Hochschulsystem"
Die DFG hat 2020 die Forschungsgruppe „Multipler Wettbewerb im Hochschulsystem: Akteurskonstitution, Handlungskoordination und Folgewirkungen“ bewilligt. Die Forschungsgruppe, koordiniert vom INCHER-Kassel, besteht aus elf Antragstellerinnen und Antragsstellern aus Soziologie, Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre, die an acht Universitäten acht Teilprojekte durchführen. Ihre Arbeit wird durch drei gemeinsame Forschungsfragen geleitet: Wie positionieren sich Akteure im multiplen Wettbewerb? Welche interne und externe Dynamik entfaltet der multiple Wettbewerb? Welche Folgewirkungen hat der multiple Wettbewerb auf der Handlungs- und auf der Systemebene?
Frau Prof. Dr. Frost (Fachbereich Sozialökonomie) leitet im Rahmen der interdisziplinären Forschungsgruppe ein Teilprojekt zum Thema „Wettbewerbliche Steuerung und Konfiguration der Hochschulgovernance. Eine qualitative Metastudie“.
Die Forschungsgruppe will zu einem umfassenden Verständnis des multiplen Wettbewerbs im Hochschulsystem beitragen. Als multipel wird der Wettbewerb im Hochschulsystem begriffen, weil die daran Beteiligten gleichzeitig in verschiedene, verschachtelte und sich gegenseitig beeinflussende Wettbewerbe eingebunden sind, in denen sie um unterschiedliche knappe Güter konkurrieren. Durch oft gezielt initiierte Wettbewerbe, wie z.B. die Exzellenzinitiative, die mit anderen Wettbewerbsprozessen zusammenwirken, entsteht ein immer komplexeres Geflecht von Anforderungen an die Beteiligten, das sich erheblich auf die betroffenen Personen und die Institutionen auswirkt.