Saudi Arabien
Kriege in Saudi Arabien seit 1945
Anti-Irak-Koalition / Irak (Zweiter Golfkrieg, 1991)
AKUF-Datenbanknr.: |
194 |
Kriegsdauer: |
17.01.1991 - 27.02.1991 |
Kriegstyp: |
C-2 |
Kriegsbeendigung |
durch militärischen Sieg A |
Kriegführende |
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Seite A |
Vereinigte Staaten von Amerika / Großbritannien / Frankreich / Italien / Ägypten / Syrien / Saudi-Arabien / Kuwait |
Seite B |
Irak |
KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Konfliktgegenstand war die Befreiung Kuwaits, das der Irak am 2. August 1990 gewaltsam annektiert hatte (vgl. Krieg Nr. 182). Eine friedliche Rückgabe des annektierten Kuwaits knüpfte der Irak an die Rücknahme der UN-Resolution und die Einberufung einer Nahost-Konferenz, die zur Rückgabe der von Israel besetzten Gebiete führen sollte. Auf diese Bedingungen wollten die USA als stärkste militärische Macht nach dem Ende des Kalten Krieges auf keinen Fall eingehen. Die - nicht zuletzt mit westlicher Unterstützung - erreichte nichtkonventionelle (u.a. Chemiewaffen) und konventionelle Hochrüstung des Irak barg die Gefahr einer völligen Veränderung des regionalen Kräfteverhältnisses in sich; nicht nur, daß die USA dadurch ihre Ölinteressen in der Region gefährdet sahen, auch die arabischen Anrainerstaaten und insbesondere Israel empfanden das irakische Regionalmachtstreben als Bedrohung. Es gelang den USA, ihre von vornherein auf eine militärische Lösung des Problems ausgerichtete Strategie auch gegenüber den anderen westlichen und den arabischen Staaten durchzusetzen. Mehrere Vermittlungsversuche im Vorfeld des Krieges sowohl von arabischer Seite als auch seitens der Sowjetunion scheiterten, entweder an der Haltung der USA oder des Irak.
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Militärisch war die von den USA angeführte "Anti-Irak-Koalition" aus mehr als 28 Staaten¹ erfolgreich, politisch konnte jedoch bisher keines der Probleme in der Region gelöst werden. Das strategische Potential des Irak wurde weitgehend zerschlagen, aber die politischen Herrschaftsstrukturen des Irak blieben intakt. Kurdische und irakisch-schiitische Aufstände wurden schnell von irakischen Truppen niedergeschlagen (vgl. Kriege Nr. 126 und 196).
ANMERKUNGEN
[1] Streitkräfte der Anti-Irak-Koalition: Afghanistan, Ägypten, Argentinien, Australien, Bahrein, Bangladesch, Belgien, Bulgarien, CSFR, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada, Kuwait, Marokko, Neuseeland, Niederlande, Niger, Norwegen, Pakistan, Polen, Rumänien, Saudi-Arabien, Senegal, Spanien, Südkorea, Syrien, Türkei, USA und Vereinigte Arabische Emirate. Nicht alle in die Region entsandten nationalen Truppen haben sich an den Kampfhandlungen beteiligt. Israel war zwar nicht direkt an den Kämpfen beteiligt, dennoch starben 13 Menschen aufgrund irakischer Raketenangriffe.
Ulrike Borchardt
Arabisch-Israelischer Krieg I (1948 - 1949)
AKUF-Datenbanknr.: |
18 |
Kriegsdauer: |
15.05.1948 - 07.01.1949 |
Kriegstyp: |
C-2 |
Kriegsbeendigung |
durch Vermittlung Dritter (UNO) |
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Kriegführende |
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Seite A |
Ägypten/Syrien/Libanon/Jordanien/Irak/Saudi-Arabien |
Seite B |
Israel |
KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Nach dem am 29. November 1947 mit einer Zweidrittelmehrheit gefällten UN-Teilungsbeschluß, der die Aufteilung des ehemaligen britischen Mandatsgebietes Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Teil vorsah, proklamierte Ben Gurion am 14. Mai 1948 den Staat Israel. Daraufhin griffen am 15. Mai Truppen Ägyptens, Transjordaniens, Syriens und kleinere Kontingente des Irak, Saudi Arabiens und des Libanon den Staat Israel an. Ziel der durch die Arabische Liga unterstützten Angreifer war die Beseitigung des Staates Israel und des zuvor schon politisch abgelehnten UN-Teilungsbeschlusses.
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Durch den Sieg der israelischen Streitkräfte kam es zu einer Erweiterung des israelischen Territoriums um Galiläa, West-Jerusalem, weitere Teile des Westjordanlandes und der Mittelmeerküste. Nur Gaza fiel unter ägyptische Verwaltung. Der Grenzstreifen zu Syrien wurde entmilitarisiert, und ca. 700.000 arabisch-palästinensische Flüchtlinge mußten das Land verlassen. Das Restgebiet des Westjordanlandes fiel 1950 an Jordanien.
Dietrich Jung
Arabisch-Israelischer Krieg I (1948 - 1949)
AKUF-Datenbanknr.: |
101 |
Kriegsdauer: |
26.11.1969 - 12/1969¹ |
Kriegstyp: |
C-2² |
Kriegsbeendigung |
durch Vermittlung Dritter (Arabische Liga) |
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Kriegführende |
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Seite A |
DVR Jemen |
Seite B |
Saudi-Arabien |
KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Die Grenzen zwischen den Staaten auf der Arabischen Halbinsel sind über weite Strecken hin nicht genau festgelegt oder festzulegen und boten daher immer wieder Anlaß zu Grenzkonflikten. Der Grenzverlauf in der Region um Wadiah führte bereits 1954/55 zwischen der britischen Kolonialmacht und Saudi Arabien zu Konflikten. Die DVR Jemen beanspruchte nach ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien diese Region ebenso wie Saudi Arabien. Zu einer Verschärfung der Krise führten vermutete Öl- und Wasservorkommen in diesem Gebiet. Aufgrund der Unterstützung, die Saudi Arabien der süd-jemenitischen Opposition gewährte, war das Verhältnis zwischen beiden Staaten zusätzlich stark angespannt (vgl. Krieg Nr. 98).
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Beide Seiten verstärkten ihre militärische Präsenz in der umkämpften Region. Das Verhältnis zwischen Saudi Arabien und der DVR Jemen blieb weiterhin gespannt, zum einen aufgrund der fortdauernden Unterstützung Saudi Arabiens für die südjemenitischen Oppositionellen, zum anderen, weil sich Saudi-Arabien durch das Gesellschaftssystem der DVR Jemen bedroht sah.
ANMERKUNGEN
[1] Aufgrund der spärlichen Informationen über diesen Krieg läßt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob nach dem 7. Dezember 1969 noch gekämpft wurde. Ebensowenig kann aufgrund widersprüchlicher Darstellungen die angreifende Seite bestimmt werden.
[2] Bei dem Luftangriff durch (eines oder mehrere?) Flugzeuge der Arabischen Republik Jemen auf saudische Stellungen scheint es sich um eine nicht-autorisierte Handlung des/der Piloten gehandelt zu haben. Dennoch führte dieser Angriff zu erheblichen politischen Spannungen zwischen den beiden Staaten.
Torsten Schwinghammer