Lehre
Staatengesellschaft und internationale Ordnung: Lehrveranstaltungen in diesem Bereich beschäftigen sich mit der gegenwärtigen internationalen Ordnungen sowie mit alternativen Formen der Weltordnung, die sich entweder historisch-vergleichend oder theoretisch-konzeptionell herleiten lassen. Dabei werden anhand der internationalen Institutionen Territorialität, Souveränität und Nationalität auch die Entstehung der internationalen Ordnung sowie deren historischer Wandel untersucht.
Regieren in inter- und transnationalen Institutionen: Die Überblicks- und Einführungsvorlesung zum BA-Modul "Regieren in inter- und transnationalen Institutionen" behandelt jeweils im Sommersemester im Wechsel mit dem Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insbes. Global Governance (Prof. Wiener), die drei Teildimensionen "Globalisierung und Global Governance", "Konfliktursachen und -bearbeitung" sowie "Menschenrechte, Demokratie und Entwicklung". Zudem wird hier vertiefend auf die Theorieansätze der Internationalen Beziehungen, den Institutionenbegriff und auf die Probleme des Regierens jenseits des Nationalstaats eingegangen. In Ergänzung fanden in den vergangenen Jahren Vorlesungen statt, in denen Teildimensionen des Moduls vertieft wurden, so u.a. zu "UNO und Global Governance" und zu "Entwicklungstheorien und Entwicklungspolitik".
Friedens- und Konfliktforschung: im Mittelpunkt dieses Bereiches stehen neben den theoretischen und methodischen Grundlagen der Friedens- und Konfliktforschung die Themen Kriege und bewaffnete Konflikte sowie Formen der Konfliktbearbeitung (insbesondere Interventionen und Friedensbildung)
Der Staat im Globalen Süden: Veranstaltungen zu diesem Punkt befassen sich mit den historischen Grundlagen, aktuellen Formen und Dynamiken staatlicher Herrschaft sowie den Möglichkeiten und Grenzen staatlichen Regierens in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa/Eurasien.
Entwicklungstheorien und Entwicklungspolitik: In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Chapter von SID (Society for International Development) wird seit 2013 jeweils im Sommersemester eine Ringvorlesung zu einem Schwerpunktthema der entwicklungspolitischen Diskussion unter Einbezug externer Expertinnen und Experten aus dem Politikfeld durchgeführt. In den vergangenen Semestern wurden u.a. Rolle und Entstehung der Entwicklungspolitik in den politischen Parteien in Deutschland, der Stand der entwicklungstheoretischen Diskussion sowie die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung behandelt. Im Sommersemester 2017 wird die Bedeutung der Evaluation in der Entwicklungspolitik den thematischen Schwerpunkt der Vorlesungsreihe bilden.
Aufstrebende Staaten und die Reform internationaler Regierungsorganisationen: Am Standort Hamburg (GIGA und Universität Hamburg) hat sich in den letzten Jahren ein Forschungsschwerpunkt zum Thema "emerging/regional powers" etabliert. Dazu gehört neben der Beschäftigung mit der Rolle wichtiger Staaten (BRICS und Sekundärmächte) in der jeweiligen Region auch die Analyse der Auswirkungen des Aufstiegs dieser Staaten auf das internationale System. Die "emerging powers" spielen bei der gegenwärtig zu beobachtenden Wandlung hin zu einem multipolaren System eine zentrale Rolle. Der Hegemon USA bzw. die Gruppenhegemonie der OECD-Staaten werden durch die aufstrebenden Staaten herausgefordert. Gleichzeitig eröffnen diese Veränderungsprozesse neue Chancen für eine kooperative Bearbeitung der Weltprobleme (Sicherheit, Handel, Finanzen, Entwicklung, Klima etc.) und des institutionellen Gefüges der Weltpolitik, insbesondere beim Wandel der Institutionen globaler Club-Governance (G7/8 und G20) sowie hinsichtlich der Reformen bei internationalen Regierungsorganisationen, denn letztere spiegeln weitgehend noch das Kräfteverhältnis von 1945 wider. Gefragt wird vorrangig auf der Perspektive der aufstreben Staaten, welche Gestaltungskraft sie bisher bei welchen internationalen Regierungsorganisationen einbringen können, ob bzw. inwieweit die Reformen bei diesen internationalen Organisationen und den betreffenden Politikfeldern vorankommen und wo die Grenzen des bisherigen Einflusses der aufstrebenden Staaten liegen.
Rohstofffluch oder Rohstoffsegen? Das Vorhandensein von großen mineralischen Rohstoffvorkommen hat in der Vergangenheit in vielen Entwicklungsländern zu massiven Problemen geführt. Häufig ist in diesen Fällen eine hohe Gewaltbereitschaft festzustellen, die wirtschaftliche Entwicklung stagniert und politisch bestimmen repressive Regime das Bild, ohne dass die demokratische Transition vorankommt. In der Literatur wird daher vom "Ressourcenfluch" bzw. vom "Paradox of Plenty" gesprochen. Was sind die Ursachen für diese Strategiewechsel und Probleme? Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? Und wie stehen die Chancen für das Erreichen einer gerechten globalen Ordnung zur nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen?
Globale Gesundheitspolitik / Global Health Governance: Lehrveranstaltungen in diesem Bereich beschäftigen sich mit historischen Entwicklungen und gegenwärtigen Herausforderungen im Politikfeld globale Gesundheit. Dabei wird insbesondere das Zusammenspiel aus Problemdefinitionen, Lösungsvorschlägen und Lösungsanbietern in einzelnen Problemfeldern innerhalb der globalen Gesundheit untersucht.
Politische Ethnographie: Lehrveranstaltungen in diesem Bereich vermitteln den Studierenden die notwendigen Kompetenzen, um eigene ethnographische Projekte durchführen zu können. Darüber hinaus werden die Potentiale der politischen Ethnographie für politikwissenschaftliche Forschung – insbesondere im Bereich der internationalen Beziehungen – kritisch gewürdigt.
Globale Diplomatie: Lehrveranstaltungen in diesem Bereich beschäftigen sich mit der Geschichte und Gegenwart der Diplomatie als einer Institution der Staatengesellschaft, in deren Rahmen private Akteure und Fragen der Öffentlichkeitswirksamkeit eine immer größere Rolle spielen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Frage gelegt, wie sich Diplomatie trotz Zugangshürden empirisch untersuchen lässt.
Die Welt in 2035. Prognosen und Szenarien in der Politikwissenschaft: Wie ist es zu erklären, dass die Politikwissenschaft bzw. die Internationalen Beziehungen zwar vielfältige Erklärungen für Entwicklungen der Vergangenheit und Gegenwart in der internationalen Politik anbieten können, sie aber bei der Prognose zukünftiger Entwicklungen notorisch schwach sind bzw. scheitern? Zwar werden ständig Entscheidungen unter Unsicherheit getroffen, aber die Politikwissenschaft bzw. die Internationalen Beziehungen sind nicht dafür bekannt, dass sie hier fundiert helfen können. Woran liegt das? Fehlen die richtigen Werkzeuge und Methoden? Oder worin genau liegen die Möglichkeiten und Grenzen der Beschäftigung mit den mittel- bis langfristigen Entwicklungen in der Zukunft? Im Laufe des Seminars wird versucht, am Beispiel der Beschäftigung mit den globalen Langzeitentwicklungen in der internationalen Politik und den zu erwartenden Rückwirkungen auf deutsche bzw. europäische Außen- und Sicherheitspolitik in Erfahrung zu bringen, "wo die Welt in 2035" stehen wird.
Macht und Herrschaft: Lehrveranstaltungen in diesem Bereich greifen zentrale Diskussionen und Autor_innen zu den Themen Macht und Herrschaft auf. Anhand ausgewählter Veröffentlichungen wird sowohl das Analysieren wissenschaftlicher Texte eingeübt als auch der Frage nachgegangen, wie sich Macht und Herrschaft empirisch untersuchen lassen.
Einführung in die Politikwissenschaft: Die Erstsemestervorlesung wird seit einigen Jahren gemeinsam von den Professorinnen und Professoren des Fachs Politikwissenschaft im Wintersemester gehalten. Im Bereich Internationale Beziehungen werden regelmäßig Einzelvorlesungen zu den "Theorien der Internationalen Beziehungen" sowie zur "Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik" übernommen.