Panama
Kriege in Panama seit 1945
Bolivien (Revolution, MNR, 1946 - 1952)
AKUF-Datenbanknr.: |
170 |
Kriegsdauer: |
20.12.1989 - 24.12.1989 |
Kriegstyp: |
C-2 |
Kriegsbeendigung |
durch militärischen Sieg Seite A |
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Kriegführende |
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Seite A |
Vereinigte Staaten von Amerika |
Seite B |
Panama |
KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Der fünftägige Krieg stellte den Höhepunkt einer drei Jahre anhaltenden Dauerfehde zwischen der US-Regierung und dem panamaischen Machthaber Manuel Antonio Noriega dar. Ihre Ursache liegt in der historisch bedingten Abhängigkeit Panamas von den USA. Die Beziehungen zwischen den USA und Panama sind seit der Entstehung des zentralamerikanischen Staates untrennbar mit den militärstrategischen Interessen der USA am Panamakanal verknüpft. Hauptziel der konservativen US-Administrationen Reagan und Bush war, die in den Kanalverträgen von 1977 für 1999 vorgesehene Rückgabe der Kanalzone an Panama zu vereiteln oder zumindest hinauszuzögern. Außerdem ging es um die Rolle Panamas im regionalen Drogenhandel, insbesondere bei der Geldwäsche.
Innerhalb Panamas selbst wuchs seit Mitte der 80er Jahre der Widerstand gegen den Oberbefehlshaber der Nationalgarde, Manuel Antonio Noriega, der die Politik der von ihm abhängigen Regierung maßgeblich beeinflußte und alle Demokratisierungsbestrebungen unterdrückte. Ende Februar 1988 versuchte der panamaische Staatspräsident, Noriega abzusetzen, wurde aber seinerseits von der Nationalversammlung entmachtet. Höhepunkt dieses internen Konfliktes war der mißlungene Putsch am 3. Oktober 1989, in dessen Folge die Streitkräfte von Noriega-Gegnern gesäubert wurden. Der erfolglose Staatsstreich, darüber hinaus aber auch die anhaltende Kritik an der Tatenlosigkeit der Bush-Administration, die sowohl innerhalb der USA als auch in Kreisen der panamaischen Opposition geäußert wurde, waren der Auslöser für die Invasion am 20. Dezember 1989.
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Bereits in der Invasionsnacht wurde eine US-freundliche Regierung unter Guillermo Endara auf einem US-Stützpunkt vereidigt. Die bilateralen Streitfragen sind nach wie vor ungelöst; Noriega wurde in die USA gebracht und dort wegen Drogenhandels verurteilt. Durch die Auflösung des Militärs entstand ein ordnungspolitisches Vakuum, in dem Plünderungen etc. dramatisch zunahmen. Aus diesem Grund wurde eine 13.000 Mann starke Fuerza Pública aufgestellt, die zum Großteil aus ehemaligen Militärs besteht.
Zwischen 600 und 7.000 Menschen starben in dem fünf Tage dauernden Krieg, ca. 15.000 wurden obdachlos; der materielle Schaden wird auf 2,2 Mrd. US-$ beziffert, inklusive der durch die vorangegangenen US-Sanktionen verursachten Schäden.
Sabine Kurtenbach