Bolivien
Kriege in Bolivien seit 1945
Bolivien (Revolution, MNR, 1946 - 1952)
AKUF-Datenbanknr.: |
8 |
Kriegsdauer: |
1946 - 4/1952 |
Kriegstyp: |
A-2 |
Kriegsbeendigung |
durch militärischen Sieg Seite A |
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Kriegführende |
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Seite A |
Moviemiento Nacionalista Revolucionario (MNR)¹ |
Seite B |
Bolivien |
KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Gegen die auf das Militär gestützte Macht der Agrar- und Bergbauoligarchie und des Auslandskapitals bildete sich eine breite sozialrevolutionäre Strömung. Die aufstrebende, moderne, nationale Bourgeoisie, städtische Mittelschichten und Intellektuelle verbündeten sich mit den gewerkschaftlich gut organisierten (Minen-)Arbeitern und freigesetzten Campesinos. Unter dem wachsenden Einfluß der militanten Arbeiterschaft innerhalb der Bewegung kam es 1946 zu schweren Kämpfen mit dem Militär. Bis zur Revolution von 1952 folgte eine Unzahl blutiger Streiks und Revolten, deren Intensität ständig zunahm (hervorzuheben 1947, August/September 1949, Mai 1950). Ziel war eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft mit anti-imperialistischer und anti-oligarchisch-feudaler Stoßrichtung.
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Resultate des Sieges der revolutionären Massenbewegung waren die Durchführung einer radikalen Landreform, Verstaatlichung der Zinnminen, Gewährung der Bürgerrechte für die indianische Bevölkerungsmehrheit sowie die Auflösung der Streitkräfte und Bildung bewaffneter Milizen aus Mineros und Campesinos, deren Zahl 1956 60.000 betrug.
ANMERKUNGEN
[1] Das MNR kann als politischer Ausdruck einer populistischen Allianz aus Minenarbeitern, Campesinos, städtischen Mittelschichten und Intellektuellen betrachtet werden.
Jens Siegelberg / Volkmar Lass