Sambia
Kriege in Sambia seit 1945
Sambia (Mushala-Aufstand, 1976 - 1982)
AKUF-Datenbanknr.: |
181 |
Kriegsdauer: |
14.1.1976 - 20.11.1982 |
Kriegstyp: |
A-2 |
Kriegsbeendigung |
durch militärischen Sieg (Seite B) |
|
|
Kriegführende |
|
Seite A |
Mushala -Army [1] |
Seite B |
Sambia |
KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Der politisch ambitionierte Adamson Mushala nutzte die sozioökonomische Benachteiligung der Nord-West-Provinz, um Anhänger gegen das Kaunda-Regime zu gewinnen. Durch die ethnisch-soziale Mobilisierungsstrategie blieb der Krieg auf die Nord-West-Provinz beschränkt. Mushalas Truppen konzentrierten ihre Angriffe auf Regierungsinstitutionen; ihr Ziel war die Destabilisierung der Kaunda-Regierung und ihres Einparteiensystems. Mushala versuchte vergebens, die Unterstützung Südafrikas zu gewinnen, um seine Aufstandsbasis zu verbreitern. Am Ende unterlagen seine Truppen wegen mangelnder Ressourcen und fehlenden Nachschubs gegen die übermächtige reguläre Armee Sambias. Die Kaunda-Regierung lehnte Verhandlungen strikt ab und legte es von Beginn an darauf an, Mushalas Bewegung auszulöschen.
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Auf das politische System Sambias hatte der Krieg keine Auswirkungen. Gesellschaftlich verstärkte er den Trend zum personalistisch-autokratischen Staat. Regional gesehen behinderte der Mushala-Aufstand die sozio-ökonomische Entwicklung der Nord-West-Provinz dauerhaft. Entwicklungsprojekte kamen nur schleppend voran. Die ethnischen Spannungen in der Provinz verstärkten sich.
ANMERKUNGEN
[1] Die Mushala-Army bestand aus einem festen Kern von etwa 50-100 Leuten, wurde aber permanent durch Neurekrutierungen ergänzt. Mushala baute parallel dazu eine politische Organisation auf, die bis in die Townships der Kupferregion reichte. Beide Flügel der Bewegung waren jedoch völlig auf ihn konzentriert; nach seinem Tode brach die Bewegung zusammen.
Wolff-Christian Peters-Berries