Guinea-Bissau
Kriege in Guinea-Bissau seit 1945
Guinea-Bissau (Unabhängigkeitskrieg, 1963 - 1974)
AKUF-Datenbanknr.: |
77 |
Kriegsdauer: |
1/1963 - 25.4. 1974 |
Kriegstyp: |
D-2 |
Kriegsbeendigung |
durch Abbruch der Kämpfe |
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Kriegführende |
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Seite A |
Partido Africano da Independéncia da Guiné e Cabo Verde (PAIGC) [1] / Frente da tutta para la Independencia Nacional da Guiné (FLING) (1963) |
Seite B |
Portugal [2] |
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KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Ziel des Krieges war die Beendigung der Jahrhunderte währenden kolonialen Herrschaft Portugals über Guinea-Bissau und die Kapverdischen Inseln [3] sowie die Wiederherstellung der durch koloniale Unterdrückung verschütteten geschichtlichen Identität der Gesellschaften in beiden Staaten.
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Der Krieg führte zur nationalen Befreiung Guinea-Bissaus und der Kapverdischen Inseln. Die Dekolonisation war jedoch weniger ein militärischer Erfolg der PAIGC als eine politische Folge der "Nelken-Revolution" in Portugal, die im April 1974 das faschistische Regime stürzte und den Kolonialismus beendete. Der Krieg forderte ca. 15.000 Todesopfer, darunter 5.000 Zivilisten.
ANMERKUNGEN
[1] Die FARP (Bewaffnete Revolutionäre Volkskräfte) war die Guerillaorganisation der PAIGC. Sie wurde 1964 nach den ersten militärischen Erfolgen der PAIGC gegründet.
[2] Auf der Seite Portugals kämpften Stämme der Fula und Mandinka unter kollaborierenden Häuptlingen. Die Pide, die Geheimpolizei Portugals, ging schon vor Kriegsbeginn gegen die PAIGC vor.
[3] Auf den Kapverden wurde erst nach dem Umsturz in Portugal offen gekämpft, ihre nationalrevolutionäre Elite war jedoch in der PAIGC vertreten; z.B. war der Kapverde Amilcar Cabral einer der fünf PAIGC-Gründer.
Heike Lanßen