Burkina Faso
Kriege in Burkina Faso seit 1945
Burkina Faso (Mali - Grenzkrieg, 1985)
AKUF-Datenbanknr: |
180 |
Kriegsdauer: |
21.12.1985 - 31.12.1985 [1] |
Kriegstyp: |
C-2 |
Kriegsbeendigung |
durch Vermittlung Dritter (diverse) |
Kriegführende |
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Seite A |
Mali |
Seite B |
Burkina Faso |
KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE
Gegenstand der Auseinandersetzungen war der seit über 20 Jahren von beiden Seiten beanspruchte Agacher-Streifen im Nordosten von Burkina Faso. Dort werden umfangreiche Manganerz-, Gas-, Titan- und Uranvorkommen vermutet, von deren Ausbeutung sich beide Agrarstaaten eine Linderung ihrer schwierigen wirtschaftlichen Lage erhofften. In einer angespannten zwischenstaatlichen und innenpolitischen Situation verfolgte die Regierung Malis das Ziel, durch einen Militäreinsatz die umstrittene, von der französischen Kolonialmacht festgelegte Grenze zu ihren Gunsten zu verschieben. Burkina Faso hatte dem militärisch wenig entgegenzusetzen.
ERGEBNISSE DES KRIEGES
Infolge sofortiger politischer Intervention der westafrikanischen Staaten Elfenbeinküste und Nigeria sowie Libyens wurde nach sechs Tagen ein Waffenstillstand geschlossen. Im Dezember 1986 akzeptierten beide Seiten einen Urteilsspruch des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag, wonach das umstrittene, bisher von Burkina Faso kontrollierte, Gebiet zwischen beiden Staaten aufgeteilt wurde. Der Krieg soll zwischen 60 und 100 Todesopfer und ebensoviele Verwundete gekostet haben.
ANMERKUNGEN
[1] Bereits in dem Zeitraum zwischen dem 25. November und dem 18. Dezember 1974 war es zu einem militärischen Grenzkonflikt gekommen, der aufgrund der nur sporadischen Schußwechsel - 25. November, 14., 16. und 18. Dezember 1974 - keinen ausgesprochenen Kriegscharakter besaß, obwohl es einige Todesopfer gab. Damals wurde der Konflikt durch Vermittlung mehrerer afrikanischer Staaten vorerst beigelegt.
Siegfried Schröder / Bernd Möller