SOZIALWISSENSCHAFTEN
Neue Forschungsgruppe „The Promise of Security in Catastrophic Times“ (PROMISE) bewilligtDie Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert an der WISO-Fakultät eine neue Forschungsgruppe. Diese untersucht interdisziplinär, wie Staaten und Gesellschaften in Europa Sicherheit und Schutz in Krisenzeiten neu verhandeln.
30. September 2025

Foto: IFSH
Sicherheit ist ein zentrales Versprechen und grundlegender Wert demokratischer Staaten – und steht in Zeiten multipler, globaler Krisen zunehmend auf dem Spiel. Gleichzeitig sind alte Gewissheiten über den Frieden und die Sicherheit Europas angesichts des fortdauernden Kriegs in der Ukraine, des rasanten Aufstiegs autoritärer Kräfte und der sich zuspitzenden ökologischen Krise ins Wanken geraten.
Die nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte interdisziplinäre Forschungsgruppe „The Promise of Security in Catastrophic Times“ (PROMISE) ist eine von insgesamt vier neuen Gruppen und nimmt sich dieses Themas an. In der ersten Förderphase von 2026 bis 2030 untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie demokratische Regierungen und Gesellschaften in Europa um Prioritäten und Grenzen des Schutzes ringen. In acht Teilprojekten wird die Veränderung von Sicherheitsversprechen und Schutzpraktiken untersucht – vom staatlichen Katastrophenschutz über internationale humanitäre Hilfe bis zum selbstorganisierten Schutz marginalisierter Gruppen oder der Zurückweisung des demokratischen Sicherheitsversprechens von rechts.
„Eines der Ziele von PROMISE ist es, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Schutz und Sicherheit auch in Zukunft gestaltet werden können – und wie wir uns als Gesellschaft dafür organisieren müssen“, erklärt Prof. Dr. Ursula Schröder. Die Professorin für Politikwissenschaft, insbesondere Friedensforschung und Sicherheitspolitik, an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) ist Sprecherin der neuen DFG-Forschungsgruppe, die voraussichtlich mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert wird.
In dem interdisziplinär aufgestellten Verbund werden Forschende der UHH, des IFSH und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg zusammenarbeiten. „Hamburg ist dank seines dichten Netzwerks an Einrichtungen einer der wichtigsten Standorte für eine sozialwissenschaftliche Sicherheits- und Friedensforschung in Deutschland“, erklärt Schröder. Die beteiligten Institutionen seien etwa Teil des wissenschaftlichen Kooperationsnetzwerks PIER PLUS, das die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den Hamburger Hochschulen und unabhängigen Forschungseinrichtungen stärkt. „PROMISE trägt dazu bei, Hamburg weiter als führendes Zentrum für die Erforschung aktueller Sicherheitsthemen zu etablieren“, so Schröder.
Insgesamt hat die DFG vier neue Forschungsgruppen neu eingerichtet. Dieses Förderformat ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren.
Das Dekanat gratuliert Frau Schröder zur Bewilligung des Projekts.