SOZIALWISSENSCHAFTEN
Soziale Wirkungsmessung mit den Transferfonds 2024
16. Januar 2025, von WiSo-Fakultät

Foto: Dr. Svenja Tobies
Das Projekt "Soziale Wirkungsmessung in der Praxis" von Dr. Svenja Tobies und Dr. Christina Kannegießer ist Teil der aktuellen Transferfonds Förderreihe "Transfer in Studium und Lehre". Zweck der Seminarreihe ist es, die zunehmende Bedeutung von Wirkungsorientierung für gemeinnützige (und andere) Organisationen zu adressieren. In diesem Seminar nehmen Studierende gemeinsam mit einer Gruppe von sozialen Organisationen aus Hamburg an einer Reihe von Workshops zum Thema soziale Wirkungsmessung teil. Um das erworbene Wissen anzuwenden, werden die Studierenden die sozialen Organisationen dabei unterstützen, eine Wirkungslogik und einen Ansatz zur Wirkungsmessung zu entwickeln.
Die Studierendenteams werden Daten sammeln und analysieren, um die Wirkung der sozialen Organisationen empirisch zu bewerten. Die Ergebnisse werden in einem Wirkungsbericht festgehalten. Durch die Vermittlung von Methoden und Techniken zur Messung sozialer Wirkung werden Studierende befähigt, gemeinnützigen Vereinen, Non-Profit-Organisationen und Sozialunternehmen dabei zu helfen, ihren gesellschaftlichen Impact und den Umfang ihres Engagements transparent und nachvollziehbar darzustellen. Durch die Teilnahme an der Seminarreihe und der gemeinsamen Arbeit erhalten gemeinnützige Organisationen maßgeschneiderte Ansätze zur Wirkungsmessung, die ihre Fähigkeit zur Reflexion und zur transparenten Kommunikation stärken. Dies ist insbesondere für die Kommunikation mit Stakeholdern wie Förderern, politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit von Relevanz. Durch die Wirkungsorientierung werden gemeinnützige Projekte zudem in ihrer Legitimität nach außen, aber auch nach innen im Sinne der Mitgliedergewinnung und -erhaltung gestärkt: Wenn Wirkung messbar gemacht wird, trägt dies zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und gezielten Steuerung von sozialen Projekten bei. Die Studierenden erwerben gleichzeitig praxisrelevante (Methoden-)Kompetenzen, werden für soziale Probleme in ihrem Umfeld sensibilisiert und lernen potentielle Arbeitgeber:innen oder Einrichtungen für soziales Engagement kennen.
Die Seminarreihe leistet darüber hinaus einen Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Bereich der Wirkungsmessung (oder Impact Measurement). Durch Anwendung von Methoden aus der Praxis, die derzeit zunehmend wissenschaftlich untersucht werden, kann das Seminar eine Brücke zwischen Theorie und Praxis bauen. Immer öfter werden wir als Professur für BWL, insb. Nachhaltiges Wirtschaften von gemeinnützigen Organisationen um Input, Begleitung oder Unterstützung bei der Wirkungsmessung gefragt. Dies spiegelt die zunehmende Relevanz des Themas in der Praxis wider. Insbesondere im Zuge knapper werdender öffentlicher und privater Mittel sind Organisationen zunehmend gefordert, ihre Wirkung konkret nachzuweisen. Daher ist es essenziell, gerade jetzt Kompetenzen in der sozialen Wirkungsmessung zu entwickeln und in der Praxis anzuwenden.
Die einsemestrige Dauer des Seminars bietet einen realistischen Zeitrahmen, um sowohl theoretische Kenntnisse als auch praktische Erfahrungen in der Wirkungsmessung zu vermitteln und trägt dafür Sorge, dass die teilnehmenden Studierenden ihre Arbeit im Seminar zum Semesterende mit einer Prüfungsleistung abschließen können.
Hamburg ist als Standort für die Seminarreihe ideal, da die Stadt eine lebendige Szene gemeinnütziger Akteur:innen und Sozialunternehmen bietet, die in einem urbanen und sozial vielfältigen Umfeld agieren. Gerade diese Vielfalt an sozialen Herausforderungen und die starke Vernetzung unter den Akteur:innen in der Stadt machen Hamburg zu einem spannenden Feld, um Wirkungsmessung in der Praxis zu lernen und zu erleben. In jedem Jahr integrieren wir eine Gruppe interessierter Organisationen in unserer Seminarreihe und freuen uns, dass wir in diesem Jahr mit Bridge&Tunnel GmbH, Die Zukunfts Gesellschaft e.V., Hanseatic Help e.V. und THE NOC – Network of Competence zusammenarbeiten dürfen. Dabei setzen wir auf eine Seminarreihe im zweiwöchigen Turnus, die eine anregende Kombination von Inputvorträgen, Workshop-Meetings, Gastvorträgen im online und offline Format zusammenbringt.