Prof. Dr. Klaus Jürgen Gantzel
Retired professor
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Zur Person
Prof. Dr. Klaus Jürgen Gantzel hat seit 1975 Internationale Politik und Friedensforschung am Institut für Politikwissenschaft gelehrt. Er hat die Forschungsstelle Kriege, Rüstung und Entwicklung (FKRE) sowie die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) gegründet. 1999 ist er aus dem Dienst der Universität Hamburg ausgeschieden. Prof. Gantzel lebt in Hamburg und Vicchio di Mugello (Italien). Sein Arbeitsgebiet an der Universität war die Friedens- und Konfliktforschung. Nach der Emeritierung hat er das eigene künstlerische Gestalten wieder aufgenommen (Malerei) und veröffentlicht zu kunstgeschichtlichen Fallstudien zur italienischen Renaissance.
Weitere Informationen können Sie seiner persönlichen Webseite entnehmen.
Curriculum Vitae
Geboren 1934 in Köln.
Wissenschaftliche Ausbildung
- 1956 - 1961: Studiumder Wirtschaftswissenschaften an der Universität zu Köln
- 1958: Graduierung zum Dipl.-Kfm.
Diplomarbeit: "Die Werbewirkung der Farbe bei der Verkaufsverpackung, mit Besipielen aus dem kosmetischen Warenkreis". - 1961: Promotion zum Dr. rer. pol.
Dissertation: "Wesen und Begriff der mittelständischen Unternehmung" - 1963 - 1964: Zweitstudium: Politische Wissenschaft und Philosophie an der Universtität zu Köln
- 1964 - 1970: Fortsetzung des Zweitstudiums durch Assistentur an der damaligen Wirtschaftshochschule, später Universität Mannheim: Politische Wissenschaft, Soziologie, Wissenschaftslehre und Methodologie
- 1970: Habilitation und Ernennung zum Privatdozenten für Politische Wissenschaft durch die Vereinigten Konvente der Fakultäten für Sozialwissenschaften und für Nationalökonomie und Statistik der Universtiät Mannheim.
Habilitationsschrift: "Beiträge zur empirischen Grundlagenforschung in der Internationalen Politik".
Thema des Habilitationsvortrags: "Probleme einer allgeminen Koalitionstheorie".
Beruflicher Werdegang
- 1954 - 1964: In der vorlesungsfreien Zeit, später als Nebentätigkeit, industriekaufmännisches Praktikum sowie Arbeit als Tischler, als Chemielaborant und als sebständiger Werbegrafiker und Werbungsmittler.
- 1958 - 1963: Assitent in der Betriebswirtschaftlichen Abteilung des (1958 neu gegründeten) Instituts für Mittelstandsforschung an den Universitäten Köln und Bonn.
- 1964 - 1969: Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Politische Wissenschaft (Prof. Dr. Rudolf Wildenmann) und Geschäftsführender Assistent des Instituts für Sozialwissenschaften der Wirtschaftshochschule (ab 1967: Univeristät Mannheim).
- 1970 - 1975: Forschungsgruppenleiter (1973/74 auch geschäftsführendes Vorstandsmitglied) der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt am Main.
- 1972 - 1976: Honorarprofessor der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main.
- Oktober 1975 - März 1999: Professor für Politische Wissenschaft (Schwerpunkt Internationale Politik, Friedens- und Konfliktforschung) im Institut für Politische Wissenschaft der Universtität Hamburg und Mitglied des Instituts für Internationale Angelegenheiten (mehrmals geschäftsführender Direktor) im Fachbereich Rechtswissenschaft I der Universität Hamburg.
- Seit April 1999 Porfessor emeritus.
Lebt seitdem meistens in der Nähe von Florenz, malt und betreibt Studien zur politischen Ikonographie in der bildenden Kunst der italienischen Renaissance.
Tätigkeiten in der Wissenschaftsselbstverwaltung (Auswahl)
- 1969 - 1977: Projektleiter und stellv. Vorsitzender der Sektion Internationale Politik der DVPW (die Sektionsprojekte wurden mit insgesamt DM 250.000,00 von der VW-Stiftung gefördert).
- 1971 - 1973: Mitglied des Vorstands der DVPW (Vorsitzender: Prof. Dr. Eugen Kogon, Darmstadt).
- 1972 - 1980: gewähltes Mitglied des Konzils der Friedensforscher bei der unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident gustav Heinemann gegründeten Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung (DGFK).
- 1973: Mitglied des Research Committee on Peace and Conflict Studies der International Political Science Association (IPSA).
- 1974 - 1983: Mitglied des Editorial Committee des Journal of Peace Research, Oslo.
- 1974 - 1983: gewähltes und vom Bundespräsidenten berufenes Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung (DGFK).
- 1975 - 1993: Mitglied des Kuratoriums des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (während der Direktorate von Prof. Wolf Graf von Baudissin und Egon Bahr).
- 1980 - 1983: gewählter Fachgutachter für Politische Wissenschaft in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
- 1983 - 1988: Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung e. V. (AFK), der bundesweiten Vereinigung der FriedensforscherInnen, gegr. 1968.
- 1986 - 1999: Gründer und Leiter der Forschungsstelle Kriege, Rüstung und Entwicklung im IPW, in ihr als ständige forschende Lehrveranstaltung die AKUF (Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachen-Forschung).
- 1988 - 1995: Vorsitzender des Fachbereichsausschusses für die politologischen Diplomprüfungen der Universität Hamburg; 1995 - März 1999 stellv. Vorsitzender.
- 1995 - 1999: Mitglied des Fachbereichsrates des Fachbereichs Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg.
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen
- Seit 1965: Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW)
- Seit 1970: Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung e. V. (AFK)
- Seit 1971: Peace Science Society International
- Seit 1972: International Peace Research Association (IPRA)
- Seit 1973: International Political Science Association (IPSA)
- Seit 1982: POLIS-Gesellschaft zur Förderung der Politischen Wissenschaft an der Universität Hamburg e. V. (Initiator und Gründungsmitglied; ständig stellv., zeitweise auch Erster Vorsitzender)
Stipendien und Ehrungen
- 1963 - 1964: Zweitstudienstipendium der Stiftung Volkswagenwerk
- 1966 - 1969: Habilitandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- seit 1969 eine ganze Reihe von Förderungen und Zuschüssen zu Forschungsprojekten seitens der Stiftung Volkswagenwerk; der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung; der Deutschen Forschungsgemeinschaft; der Berghof-Stiftung für Konfliktforschung; der Schweizerischen Friedensstiftung; u. a.
- 1992: erster Träger des Fischer-Appelt-Preises der Universität Hamburg für besondere Leistungen in der akademischen Lehre.
Publikationen
Monographien
Die amerikanische Außenpolitik und die Konzeption der 'Großen Gesellschaft'. Ein kritischer Versuch zur Interdependenz von Außen- und Gesellschaftspolitik heute. Als Manuskript vervielfältigt. Mannheim 1969 (260 S.).
System und Akteur. Beiträge zur vergleichenden Kriegsursachenforschung (= Habilitationsschrift). 1972.
Die Kriege nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1984. Daten und erste Analysen. Eingeleitet, verfaßt und herausgegeben zusammen mit Jörg Meyer-Stamer. 1986.
(zusammen mit Torsten Schwinghammer:) Die Kriege nach dem Zweiten Weltkrieg, 1945 bis 1992. Daten und Tendenzen. 1995, zweite Auflage 1999.
(zusammen mit Torsten Schwinghammer:) Warfare Since the Second World War, Somerset, New Jersey: 1999.
Franz-Joachim Verspohl: Il Mistero del David. Significato politico secondo Michelangelo e Machiavelli, a cura di [hg. v.] Klaus Jürgen Gantzel. (Mit Einleitung und Kommentar.) Firenze: 2015.
Herausgegebene Sammelwerke
Konflikt - Eskalation - Krise. Sozialwissenschaftliche Studien zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Hrsg. u. eingeleitet zusammen mit Gisela Kress und Volker Rittberger. Düsseldorf: 1972.
Internationale Beziehungen als System. Köln/Opladen: 1973.
Herrschaft und Befreiung in der Weltgesellschaft. Frankfurt am Main/New York: 1975.
Kapitalistische Penetration in Europa. Hamburg: 1976.
Zur Multinationalisierung des Kapitals. Hamburg: 1976.
Afrika zwischen Kolonialismus und Neokolonialismus. Hamburg: 1976.
On Causes of War. Hrsg. zusammen mit Peter Wallensteen (Uppsala). Oslo: 1981.
Kolonialrechtswissenschaft - Kriegsursachenforschung - Internationale Angelegenheiten. Materialien udn Interpretationen zur Geschichte des Instituts für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg, 1923 - 1983. Baden-Baden: 1983.
Oil, the Middle East, North Africa, and the Industrial States. Developmental and International Dimensions. Hrsg. und eingeleitet zusammen mit Helmut Mejcher. Paderborn/München/Wien/Zürich: 1984.
Wissenschaftliche Verantwortung und politische Macht. Zum wissenschaftlichen Umgang mit der Kriegsschuldfrage 1914, mit Versöhnungsdiplomatie und mit dem nationalsozialistischen Großmachtstreben. Wissenschaftsgeschichtliche Untersuchungen zum Umfeld und zur Entwicklung des Instituts für Auswärtige Politik Hamburg/Berlin 1923 - 1945. Berlin/Hamburg: 1986.
Krieg in der Dritten Welt. Theoretische und methodische Probleme der Kriegsursachenforschung - Fallstudien. Baden-Baden: 1988.