Von der Meeresforschung zum gesellschaftlichen Handeln - Workshop-Mittel erfolgreich eingeworben
14. März 2023

Foto: pexels (Rıdvan Gülcan)
Im März 2023 haben sich die Vereinten Nationen nach 15 Jahren zäher Verhandlungen auf ein internationales Abkommen zum Schutz der Weltmeere geeinigt. Zu diesem aktuellen Thema der Nachhaltigkeit wird auch bei uns geforscht. Dr. habil. Tanja Bogusz konnte jüngst erfolgreich Mittel für einen sogenannten „Scoping Workshop“ einwerben:
„Von der Meeresforschung zum gesellschaftlichen Handeln: Perspektiven interdisziplinärer Zusammenarbeit für die UN-Ozeandekade“
Inhaltlich geht es um die globale Krise der Ozeane, die auch hierzulande immer spür- und greifbarer wird. Insbesondere die Natur- und Technikwissenschaften haben in großangelegten Forschungsinitiativen zu einer gesellschaftlichen Sensibilisierung hinsichtlich des Zustandes der Weltmeere beigetragen. Allerdings bewirken Gutachten und Szenarien allein kein durchgreifendes gesellschaftliches Handeln. Dafür muss die Zusammenarbeit zwischen den großen Disziplinengruppen der Natur- und Technikwissenschaften einerseits, und den Sozialwissenschaften andererseits intensiviert werden. Vor dem Hintergrund der laufenden UN-Ozeandekade (2021-2030) verfolgt der Workshop das Ziel, disziplinübergreifend transformative Forschungsansätze für den Schutz und den nachhaltigen Nutzen des Ozeans zu entwickeln. 30 etablierte marine Wissenschaftler:innen werden entlang von drei Schwerpunkthemen Perspektiven der deutschen Meeresforschung entwickeln:
- Interdisziplinäre empirische Datengewinnung
- Marine Wissenschaftspolitik
- Kollaborative Forschung
Im Ergebnis solle ein Positionspapier entstehen, das Strategien und Entwicklungspfade für die zukünftige interdisziplinäre Meereszusammenarbeit projiziert und zur Diskussion stellt.
Der Workshop wird vom 7.-9. Juni 2023 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfinden.
Mit dem Format „Scoping Workshops“ fördert die VW-Stiftung Veranstaltungen für Wissenschaftler:innen, die sich jenseits ihrer aktuellen Forschung Gedanken um die Zukunft ihres Forschungsgebiets machen möchten. Ziel ist, etwa 30 Expert:innen zusammenzubringen und einen intensiven Austausch darüber zu ermöglichen, wie ihr Forschungsthema inhaltlich oder bezüglich seiner akademischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden kann.
Dr. habil. Tanja Bogusz, die bei uns am Center for Sustainable Society Research (CSS) das DFG-geförderte Projekt „Experiencing Nature and Society. A Multi-sited Inquiry into Marine and Ethnographic Field Sciences“ leitet, war Hauptantragstellerin für den „Scoping Workshop“. Zum Antragskonsortium gehörten außerdem Prof. Dr. Helmut Hillebrand (Direktor des Helmholtz Institut für Funktionelle Marine Biodiversität – HIMBF und Universität Oldenburg), Dr. Moritz Holtappels (Alfred-Wegener-Institut für Meeres- und Polarforschung (AWI) Bremerhaven), Dr. Gesche Krause, (AWI Bremerhaven) sowie Prof. Dr. Achim Schlüter (Zentrum Marine Tropenforschung (ZMT) Bremen) und Prof. Dr. Thorsten Schlurmann (Konsortium Deutsche Meeresforschung und Universität Hannover).
Der Fachbereich gratuliert zu der eingeworbenen Förderung und wünscht allen Beteiligten einen produktiven Workshop!