Neues Forschungsprojekt: „Globale Verteilungskämpfe. Migrationsabwehr als Quelle autoritärer Gefährdung der Demokratie“
5. November 2025

Foto: UHH/Mina Esfandiari
Gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Lessenich (IfS Frankfurt) leitet Dr. Nikolai Huke vom Fachbereich Sozialökonomie seit dem 01.09.2025 die Task Force „Globale Verteilungskämpfe. Migrationsabwehr als Quelle autoritärer Gefährdung der Demokratie". Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Förderinitiative "Transformationswissen über Demokratien im Wandel – transdisziplinäre Perspektiven" der VolkswagenStiftung.
Migrationsabwehr, so der Ausgangspunkt der Task Force, ist gegenwärtig ein zentraler Auslöser von autoritären Transformationsprozessen innerhalb liberaler Demokratien. Das Ziel, Migrant:innen abzuschrecken, zu vergrämen oder abzuschieben, ist nicht nur grundlegend für Wahlerfolge rechtsextremer und/oder autoritär-populistischer Parteien. Es motiviert auch demokratische Parteien, grundgesetzliche Garantien oder rechtsstaatliche Prinzipien außer Kraft zu setzen. Konflikte um Migration stellen daher eine akute Herausforderung für demokratische Strukturen dar. Sie haben das Potential, bestehende Ungleichheitsverhältnisse zu verschärfen und Demokratie grundsätzlich zu gefährden.
Für bestehende Erklärungsansätze autoritärer Effekte migrationspolitischer Auseinandersetzungen ist ein nationalstaatlicher Fokus charakteristisch (methodologischer Nationalismus): Betont werden unter anderem latent vorhandene rassistische Einstellungsmuster und deren Aktivierung, Konkurrenz um Beschäftigungsverhältnisse oder Wohnraum, Sicherheitsprobleme (bzw. deren diskursive Konstruktion), Social-Media-Diskurse und Machtverhältnisse in der Medienöffentlichkeit oder die Rolle von Sicherheitsbehörden. Die Task Force geht demgegenüber der bislang kaum beachteten Frage nach, wie Konflikte um das Migrationsgeschehen und Strategien der Migrationsabwehr durch globale Verteilungskämpfe geprägt sind.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektseite "Globale Verteilungskämpfe...".