Social Gambling
Social Gaming und Social Gambling
Lange Zeit wurden Gaming und Gambling in der Forschung getrennt voneinander betrachtet. Aus Perspektive der Spiel- und Glücksspielsucht ist dies historisch dadurch zu erklären, dass beim Gaming die Kostendimension nur aus verlorener Zeit, nicht aber aus verlorenem Geld bestand. Außerdem sei beim Gaming die Suchtgefahr geringer als bei Glücksspielen, weil der Geldeinsatz als Verstärker fehle. Gleichzeitig war die Verquickung von Gaming- und Glücksspielprodukten auf der Industrieseite bis vor kurzem sehr gering bis kaum vorhanden.
Seit den vergangenen Jahren konvergieren Gamingprodukte und Glücksspiele (King et al. 2010, Griffiths 2011). Inzwischen ist der Geldeinsatz beim Gaming üblich geworden. Zudem erfolgt nach der Verlagerung der Glücksspielnachfrage ins Internet eine stärker werdende Fokussierung von Glücksspielen auf das Angebot auf mobilen Endgeräten. Dies betrifft derzeit vor allem das Angebot von Sportlivewetten, auf welches die Spieler während des Events über ihr Smartphone oder Tablet bequem vom Sofa oder auch aus dem Stadion zugreifen können. Aber auch Poker und Casinospiele werden über diesen neuen Vertriebsweg angeboten. Die gleiche Verlagerung auf mobile Endgeräte hat auch bei Gamingprodukten stattgefunden. Und gerade in diesem Bereich sind Echtgeldeinsätze besonders häufig.
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Social Games ein wichtiger Bestandteil von sozialen Netzwerken wie Facebook sind und somit aufgrund der möglichen Verknüpfung mit persönlichen Beziehungen eine zentralere Bedeutung für den Spieler erlangen können, ist diese Entwicklung aus suchtpolitischer Sicht als bedenklich einzustufen (Griffiths 2010 2013). Dies betrifft nicht nur Jugendliche, sondern auch die internetaffine Bevölkerung im Allgemeinen (Gainsbury 2012). Aus rechtlicher Sicht besteht zwar nach wie vor eine strikte Trennung zwischen beiden Branchen, doch umso mehr ist ein integrierter Blick der Forschung notwendig, um Social Gaming mit seinen Eckpfeilern „Glücksspiele um Spielgeld“ sowie „Spiele mit Geldeinsatz“ zu durchleuchten und zu verstehen.
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wird eine ökonomische Analyse von Social sowie Mobile Gam(bl)ing verfolgt.