Matching von Innovationsfähigkeit und nachhaltigen Organisationsmodellen
Matching von Innovationsfähigkeit und nachhaltigen Organisationsmodellen
Das Projekt wurde im Zeitraum zwischen dem 01.07.2009 und dem 30.04.2013 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF) gefördert - Förderkennzeichen: 01 FH09058. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit zwischen der Universität Hamburg und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) durchgeführt. Die Projektleitung für das Verbundprojekt lag bei Prof. Dr. Jürgen Beyer. Die Teilprojektleitungen hatten Prof. Dr. Lutz Bellmann (IAB) und Prof. Dr. Jürgen Beyer (Universität Hamburg) inne. Als MitarbeiterInnen haben am Projekt mitgewirkt: Dr. Andreas Crimmann, Simon Dombrowski, Sandra Dummert, Falk Eckert, Dr. Katalin Evers, Dr. Stefan Kirchner und Ute Ludwig
Das Ziel des Verbundprojektes war es, die Eigenschaften und Bedingungen von Organisationsmodellen zu identifizieren, die erfolgreich die Nachhaltigkeit der Arbeitsgestaltung mit Innovationsfähigkeit und Flexibilität in Unternehmen verbinden. Aufgrund der sich wandelnden Umweltbedingungen entwickeln Organisationen mitunter sehr unterschiedliche Lösungen für Innovationsfähigkeit und Flexibilität. Nicht jede denkbare Form einer Arbeitsorganisation passt jedoch zu den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Lebensstilen der Beschäftigten. Hemmnisse für Innovation und Flexibilität entstehen somit einerseits aus dem möglichen Widerspruch zwischen der Organisationsstruktur und den Bedürfnissen der Beschäftigten, sowie andererseits aus der ungenügenden Ausrichtung auf die technischen, ökonomischen und institutionellen Rahmenbedingungen der Organisation. Die Herausforderungen wurden im Projekt daher als ein doppeltes Matching-Problem aufgefasst: (1) Matching zwischen Organisationsstruktur und dem gesellschaftlichen Kontext, genauer der institutionellen, technischen und ökonomischen Umwelt; (2) Matching zwischen Arbeitsbedingungen und den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Erwartungen der Beschäftigten, die je nach Zusammensetzung der Belegschaft variieren können. Mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Analysen wurde im Projekt erforscht, mit welchen Organisationsmodellen sich das doppelte Matching-Problem bewältigen lässt.
Die Analyse hat ergeben, dass es in Deutschland nicht nur einen dominanten betrieblichen Innovationstyp gibt, sondern mehrere differenzierbare Typen, die unterschiedliche Lösungen für die Herausforderung einer nachhaltigen Arbeitsgestaltung entwickelt haben. Entgegen der Überlegung, wonach die Arbeitsbedingungen mit den Lebensentwürfen der Beschäftigten korrespondieren, hat sich im Projekt gezeigt, dass dies nicht selten nicht der Fall ist. Daraus folgt, dass es im Interesse an einer Gewährleistung von Innovationsfähigkeit, Flexibilität und Nachhaltigkeit sinnvoll ist, wenn sich Betriebe aktiv damit auseinandersetzen, dass unterschiedliche Lebensentwürfe der Beschäftigten in Einklang mit der betrieblichen Situation zu bringen sind.
Zum Weiterlesen:
Stefan Kirchner, Jürgen Beyer und Ute Ludwig (2012): Wie viel Heterogenität gibt es im 'Modell Deutschland'? Zur Verbindung von betrieblichen Beschäftigungssystemen und Profilen der Innovationsfähigkeit, in: Industrielle Beziehungen 19/2, 211-235.
Stefan Kirchner und Jürgen Beyer (2014): Coming to Terms with Firm-level Diversity. An Investigation of Flexibility and Innovative Capability Profiles in the Transformed 'German Model', in: Marco Hauptmeier und Matt Vidal (Hrsg.) Comparative Political Economy of Work and Employment Relations, London: Palgrave, 208-228.
- Dauer: 2009 - 2013
- Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) / Europäischer Sozialfonds der Europäischen Union (ESF)