Einladung zu Veranstaltungen zum Jahrestag der Bücherverbrennung
10. Mai 2023
Foto: UHH
Der Fachbereich(srat) Sozialökonomie ruft dazu auf, sich an Veranstaltungen rund um eine mahnende Erinnerung an die Bücherverbrennung vor 90 Jahren durch faschistisch organisierte Studierende zu beteiligen. Drei solcher Veranstaltungen sind nachfolgend aufgeführt.
Erinnern an den Jahrestag der Bücherverbrennung
„Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.“- Heinrich Heine, 1843
„Alles was wir tatsächlich tun können, können wir uns leisten.“- John Maynard Keynes, 1942
Erinnerung und Aufklärung - möglichst in dynamischer Einheit - sind antifaschistische Gebote. Wir können viel von widerständigen Autor:innen lernen, um eine menschliche Alternative zu erahnen. Wir können ihre Schriften und Bücher nutzen, die uns mahnen, uns für eine Welt ohne Gewalt, Elend und Entwürdigung einzusetzen. Wissenschaft, Forschung und Bildung kommt hierbei eine besondere Rolle zu – sowohl in der geforschten Erinnerung als auch in der gelehrten und gelernten Aufklärung. In diesem Sinne laden wir alle herzlich ein, sich an den unten genannten Veranstaltungen aktiv zu beteiligen:
„Verboten – verbrannt – vergessen? - Marathonlesung aus verbrannten Büchern“
- 10.05.2023 von 11-18 Uhr, Kaifu-Ufer (Platz der Bücherverbrennung)
Zum 23. Mal lädt der Arbeitskreis »Bücherverbrennung – nie wieder!« zur Marathonlesung ans Kaifu-Ufer ein – genau dorthin, wo im Mai 1933 NS-Studentenorganisationen und Burschenschaftler Bücher verbrannten. Gäste können selbst aus verbrannten Büchern lesen oder zum Zuhören kommen. Für Kurzentschlossene liegen ausgewählte Texte im Lesezelt bereit.
Veranstaltet von: Arbeitskreis »Bücherverbrennung – nie wieder! Website: → www.lesezeichen-setzen.de (externer Link)
„Nie wieder! - Offene Gedenklesung aus verbrannten Büchern“
- 15.05.2023 (Jahrestag der Bücherverbrennung) von 13-17 Uhr, vor der Stabi
Am Jahrestag der Bücherverbrennung durch Hamburger NS-Studierende erinnert die AG Antifaschismus mit einer Offenen Gedenklesung auf dem Campus an die verbrannten Werke und das aufklärerische Wirken der humanistischen, pazifistischen, jüdischen und kommunistischen Autor:innen, um daraus für ein »Nie wieder!« und eine menschenwürdige Entwicklung heute, über den Tag hinaus und rund um den Globus zu schöpfen. Alle, insbesondere Hochschul-Mitglieder, sind eingeladen mitzulesen und zu lernen.
„Aus dem humanistischen Erbe lernen! - Aktionstag mit Lesungen aus verbrannten Büchern“
- 23.05.2023 von 13-17 Uhr, verschiedene Orte, u.a. Fachbereich Sozialökonomie (Foyer VMP9)
An dem von Fachschaftsräten initiierten Aktionstag sind alle Mitglieder der Uni aufgerufen, aus den vom NS-Studentenbund verbrannten Werken zu lesen und aus diesem kulturellen Menschheitserbe zu schöpfen, um ihre universitäre Aufklärungs- und Bildungsverantwortung geschichtsbewusst, humanistisch und vernunftgeleitet wahrzunehmen und »die Mühseligkeit der menschlichen Existenz zu erleichtern«, wie Bertolt Brecht 1939 in »Leben des Galilei« schrieb. Alle sind eingeladen mitzulesen.