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Bremst der deutsche Föderalismus kollektives Handeln in Krisenzeiten aus?
Der Beitrag “Collective action during the Covid-19 pandemic: The case of Germany’s fragmented authority” von Fabian Hattke und Helge Martin wurde in der Zeitschrift Administrative Theory & Praxis (ATP) veröffentlicht. Die Studie untersucht die Reaktion Deutschlands auf die erste Welle der COVID-19-Pandemie. Die Autoren zeigen, wie eine föderale Demokratie mit einem dezentralisierten öffentlichen Gesundheitswesen kollektive Handlungsfähigkeit erreicht hat. Dabei nutzen sie Erkenntnisse der Politischen Ökonomik, um die Dilemmata für koordiniertes, kooperatives und kollaboratives Handeln zu spezifizieren und Lösungen für das „Crisis Management Paradox“ zwischen Zentralität und Dezentralisierung aufzuzeigen.
Hattke, F. & Martin, H. (forthcoming): Collective Action during the COVID-19 Pandemic: The Case of Germany's Fragmented Aurhority. Administrative Theory & Praxis.
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Emotional Responses to Bureaucratic Red Tape
Dysfunktionale Bürokratie (engl. „bureaucratic red tape“) kann richtig nerven. Überbordende Formulare oder Anträge, die mit großem Zeitaufwand für Behörden und ähnliche Verwaltungen ausgefüllt und bearbeitet werden müssen, lösen bei Betroffenen negative Emotionen wie Verwirrung, Frustration und Wut aus. Dieses Phänomen haben Fabian Hattke, David Hensel und Janne Kalucza in einem Laborexperiment mit 136 Teilnehmer*innen genauer unter die Lupe genommen. Mithilfe eines Verfahrens zur Messung physiologischer Signale (Mimik, elektrodermale Aktivität und Herzfrequenz) untersuchten sie, inwieweit unterschiedliche Bedingungen wie verwaltungstechnische Verzögerungen, der Grad des Verwaltungsaufwands sowie Regeldysfunktionalitäten innerhalb eines bürokratischen Austauschs zwischen Bürger*innen und Staat emotionale Reaktionen auslösen.
Unter anderem fanden sie dabei heraus, dass, selbst wenn Bürger*innen die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit dieser bürokratischen Prozesse erläutert wurden, dies keinen abmildernden Effekt auf ihre negativen Emotionen hatte – auch nicht bei denjenigen, die die Prozesse für sinnvoll hielten. Emotionale Reaktionen auf Bürokratie scheinen also unabhängig von der Funktionalität der einzelnen Regel zu sein.
Dies könnte ein Hinweis für Mitarbeiter*innen des öffentlichen Sektors sein, dass negative emotionale Reaktionen der Bürger auf bürokratische Prozesse dazu führen, dass funktionale Regeln falsch, als dysfunktionale Bürokratie eingeschätzt werden, was wiederum Voreingenommenheit wahrscheinlicher macht. Es heißt somit, dagegen zu steuern, beispielsweise durch eine Verringerung des Verwaltungsaufwands.
Hattke, F., Hensel, D., & Kalucza, J. (2020): Emotional Responses to Bureaucratic Red Tape. Public Administration Review 80(1), 53-63.
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Hybride Agilität in Großunternehmen - von der Notwendigkeit des Entlernens
Der in der Zeitschrift Industrie 4.0 Management veröffentlichte Artikel von Marcel Volland beschäftigt sich mit der Frage, ob es Großunternehmen, die von trägen und oft dysfunktionalen Organisationsstrukturen geprägt sind, gelingen kann, die Methode des agilen Arbeitens auf die Entwicklung ihrer Produkte zu übertragen.
Volland, M. F. (2019): Hybride Agilität in Großunternehmen – Von der Notwendigkeit des Entlernens. Industrie 4.0 Management 35(2), 27-30.