Die drei Forschungsschwerpunkte der Professur:
Themenfeld Computergestützte Textanalyse
- Analyse von Textkorpora wirtschaftspolitischer Aussagen
Hier geht es um die Anwendung computerlinguistischer Verfahren auf (größere) Textkorpora mit dem Schwerpunkt der Operationalisierung von Begriffen wie „Narrativ“ (im Sinne der Literatur zu „Narrative Economics“, Shiller, 2018) oder Messung von ideologischen und/ oder theoretischen Positionen mit geeigneten Methoden. In einem von 2019 bis 2022 von der DFG geförderten Projekt wurden Methoden aus der Politikwissenschaft und Computerlinguistik zur Analyse des Erfahrung-Erwartung-Nexus genutzt und insbesondere die Rolle von ideologischen Positionen zu wirtschaftspolitischen Maßnahmen bei der Anpassung von Erwartungen erforscht. Darüber hinaus werden Konzepte zur Operationalisierung von Narrativen über verschiedene textanalytische Verfahren (Themenfeldmodelle, Latente semantische Analyse, strukturelle Themenfeldmodelle) erarbeitet. In verschiedenen Dissertationsprojekten an der Professur geht es um die computergestützte Inhaltsanalyse von Diskursen zu Arbeitsmarkt- und Verteilungsfragen.
- Inflationsnarrative
Seit 2023 wird die Forschung zu Narrativen auch im Rahmen des Projektes “Inflation narratives in large text corpora” fortgeführt. Das Projekt ist als Cross-disciplinary Lab in Kooperation mit der Semantic Systems Research Group (Prof. Dr. Ricardo Usbeck) des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg aus Mitteln der Exzellenzinitiative gefördert. -
Ansprechpersonen an der Professur
Prof. Dr. Ulrich Fritsche
Max Weinig
Lisa Wegner
Victoria Hünewaldt -
Ansprechpersonen im Fachbereich Informatik
Prof. Dr. Ricardo Usbeck
Themenfeld Erwartungen
- Inflationsprognosen und Inflationswahrnehmung von Haushalten
Hier geht es um die Anwendung verhaltensökonomisch fundierter Entscheidungstheorien und Wahrnehmungsheuristiken auf die Bildung von Erwartungen speziell von Haushalten. Besonderer Fokus liegt auf der Rolle der Medienberichterstattung in diesem Prozess. Der Forschungsbereich wurde im Zeitraum 2008-2012 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Im Rahmen der 2. Welle der Hamburg-BUS-Umfrage wurden die Inflationswahrnehmungen und -erwartungen Hamburger Haushalte nach sozioökonomischen Gruppen und Risikoeinschätzungen detailliert untersucht. 2015 untersuchten Prof. Dr. Lena Dräger und Prof. Dr. Ulrich Fritsche im Rahmen des von der Deutschen Bundesbank, Hauptverwaltung Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein geförderten Projekts „Inflationswahrnehmungen und –erwartungen von Haushalten und ihre Beziehung zu Spar- und Konsumentscheidungen: Survey-Evidenz für Deutschland“ detailliert diese Fragestellung. - Ansprechpersonen
Prof. Dr. Ulrich Fritsche
Max Weinig
Themenfeld Prognosen
- Verhalten professioneller Prognostiker
In diesem Forschungsbereich wird z.B. untersucht, wann, wie und warum es zu Herdenverhalten von Prognostikern kommt. Besonderes Augenmerk wird auf die Distinktion von Informationsrigiditäten und Herdenverhalten gerichtet. Außerdem wird untersucht, welche Rolle fundamentale Krisen wie beispielsweise die Finanzkrise 2008 oder die Corona-Pandemie dabei spielen. Von 2015 bis 2019 wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft das Projekt „Macroeconomic Forecasting in Great Crisis“ (in Kooperation mit Prof. Dr. Jörg Döpke, FH Merseburg und Prof. Dr. Christian Pierdzioch, HSU Hamburg) im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1859 „Erfahrung und Erwartung: Historische Grundlagen ökonomischen Handelns“ gefördert.
- Ansprechperson
Prof. Dr. Ulrich Fritsche