Dr. Martin Sauber
Foto: M. Sauber
Wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Lehre (Professur Fritsche)
Entwicklungsökonomie & Internationale Wirtschaft
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Zur Person
Willkommen auf der Webseite des Fachbereichs Sozialökonomie an der Universität Hamburg. Dr. Martin Sauber ist ein langjähriger Mitarbeiter des Fachbereichs.
Dr. Sauber begann seine berufliche Laufbahn als gelernter Elektroniker und studierte anschließend Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Hamburg (HWP), Tansania und am Bradford Centre for International Development, UK. Er wurde zu einem entwicklungstheoretischen Thema promoviert. Seit 2010 arbeitet Dr. Sauber im Fachgebiet VWL am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg in der Lehre. Er ist zudem Vertrauensdozent der Hans-Böckler-Stiftung sowie der Rosa-Luxemburg-Stiftung und engagiert sich in sozialen Bewegungen.
Seine akademischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Entwicklungsökonomie und Internationale Wirtschaft. In seinen Lehrveranstaltungen wird besonderer Wert auf die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft gelegt, wobei der Praxisbezug stets im Vordergrund steht. Es ist ihm wichtig, wissenschaftliche Theorien auf reale, gesellschaftlich relevante Problemstellungen anzuwenden und die Studierenden dazu zu befähigen, eigene Perspektiven und Lösungsansätze zu entwickeln.
Dr. Sauber engagiert sich leidenschaftlich für eine sozialökonomische und interdisziplinäre Lehre, welche die Verbindung soziologischer, ökonomischer, betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Fragestellungen und Untersuchungsmethoden betont. Dabei orientiert er sich an einem Pluralismus in Theorie und Methode und möchte die Studierenden für globale Prozesse sowie für Interessenbezüge, Normativität und politische Leitbilder sensibilisieren.
Im Jahr 2023 wurde ihm der Hamburger Lehrpreis verliehen. Diese Auszeichnung würdigt sein Engagement in der Lehre und bestätigt, dass seine didaktischen Ansätze und Inhalte von den Studierenden besonders geschätzt werden. Die Verleihung des Lehrpreises unterstreicht auch, dass er nicht nur fachlich besonders kompetent ist, sondern auch Begeisterung für sein Fach und ein hohes Engagement mitbringt und dies erfolgreich an die Studierenden überträgt.
Dr. Sauber freut sich auf spannende Diskussionen und anregenden Austausch in seinen Lehrveranstaltungen.
Lehrphilosophie und Lehrziele
Dr. Martin Sauber verfolgt eine spezialisierte Lehrphilosophie und klare Lehrziele. Er verbindet Wissenschaft, Hochschule und Studium mit den Kompetenzen des kritischen und analytischen Denkens, die er gezielt entwickelt und vermittelt, um das daraus generierte Wissen in die berufliche, forschende und gesellschaftliche Praxis zu transferieren.
Seine Lehrziele umfassen Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen. Dr. Sauber fördert den Erwerb von Fachwissen und die Reflexion sozialer Aspekte. Er setzt sich in der Lehre gegen Diskriminierung ein und bietet hochqualitative Kurse für Studierende mit unterschiedlichen Sozialisations-Hintergründen an, im Sinne von „Managing Diversity“.
In seiner Rolle als Lernbegleiter verwendet Dr. Sauber adäquate Lehrmethoden, um die Lernprozesse der heterogenen Studierendenschaft zu aktivieren und zu unterstützen. Dabei kombiniert er selbstbestimmtes Lernen und partizipative Elemente mit strukturierten Kursen und konkreten Unterstützungsangeboten. Besonders in Masterstudiengängen setzt er auf Forschendes Lernen.
Die Digitalisierung von Vorlesungen und Seminaren ist ein weiteres Element seiner Lehrphilosophie.
Dr. Sauber verfolgt das Ziel, anhand theoretischer Bausteine und politökonomischer Phänomene den Studierenden einen kritischen Überblick zu ermöglichen. Die Lernziele umfassen das Kennenlernen, Verstehen, kritische Beurteilen und das verbale Diskutieren von Inhalten, Methoden und Kontexten wissenschaftlicher Texte.
Partizipative Lehrformen sichern nachhaltigen Lernerfolg und fördern Fach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen. BNE-Kompetenzkonzepte (Bildung für nachhaltige Entwicklung) werden integrativ eingebunden.
Die Themenfelder sind umfassend und komplex, daher wird die kritische Auseinandersetzung besonders gefördert. Studierende sollen lernen, Informationen zu hinterfragen und verschiedene Perspektiven zu analysieren, um fundierte Urteile zu fällen und verantwortungsvoll zu handeln.
Dr. Sauber ermutigt dazu, partizipative Lehrmethoden auszuprobieren, da sie eine wertvolle Gelegenheit zur aktiven Mitgestaltung und Vertiefung des Lernstoffs sowie zur Kompetenzentwicklung bieten. Offene Herangehensweisen und neue Erfahrungen werden als Chancen zur persönlichen und akademischen Weiterentwicklung betrachtet.
Kursportfolio
- Interdisziplinärer Grundkurs (verschieden Themen)
- Grundkurs Volkswirtschaftslehre
- Makroökonomie • Entwicklungstheorie und -politik
- Internationaler Handel
- Geschichte des ökonomischen Denkens
- Interdisziplinäre Perspektiven auf Arbeit, Wirtschaft, Gesellschaft
- Paradigmenvielfalt der Volkswirtschaftslehre
- Wirtschafts- und Finanzkrisen aus pluraler Perspektive
- Zum Verhältnis von Gesellschaft und Natur
- Neoliberale Glaubenssätze
- Postwachstum: Perspektiven und Praktiken
- Interdisziplinäre Perspektiven auf Arbeit, Wirtschaft, Gesellschaft
- Aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik
- Transformationskonflikte
- Sozialökonomische Kontroversen der Entwicklungstheorie- und politik
- Vom Nutzen der Sozialökonomie
- Europäischer Welthandel
- Sozialökonomische Forschungsperspektiven auf Arbeit und Ökonomie im digitalisierten und finanzialisierten Kapitalismus (Lernwerkstatt)
- Nationale und internationale Aspekte von Armut und Prekarisierung (Lernwerkstatt)
Perspektiven auf Sozialökonomie
Als wichtige Merkmale einer sozialökonomischen Lehre und Forschung gelten für ihn:
- Die Wechselwirkung zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu analysieren: Dies beinhaltet das Verständnis dafür, wie wirtschaftliche Prozesse soziale Strukturen beeinflussen und umgekehrt.
- Der Praxisbezug: Themen mit realen, für die Gesellschaft relevanten Problemstellungen zu adressieren, welche die Entwicklung von Perspektiven und Utopien einfordern und konkreten Handlungsbedarf begründen. Dies stellt sicher, dass Forschungsthemen nicht nur theoretisch, sondern auch gesellschaftlich anwendbar sind und gesellschaftliche Probleme adressiert.
- Die Interdisziplinarität: Die Verbindung von soziologischen, ökonomischen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen und Untersuchungsmethoden zu fördern. Dieser Ansatz erkennt an, dass komplexe Probleme oft Einblicke aus verschiedenen Disziplinen erfordern, um vollständig verstanden und angegangen zu werden.
- Berücksichtigung der Internationalität: Den Blick auf globalisierte Prozesse zu richten. Dies erkennt an, dass viele wirtschaftliche und soziale Probleme nicht lediglich nationale Grenzen überschreiten sondern grundlegend globaler Natur sind und eine globale Perspektive für eine effektive Analyse und Intervention erfordern.
- Ein Pluralismus in Theorie und Methode: Für Vielfalt in theoretischen Rahmen und methodischen Ansätzen zu plädieren. Dies bereichert die Analyse, indem eine breite Palette von Perspektiven und Techniken einbezogen wird.
- Ein verstärktes Bewusstsein für Interessenbezüge, Normativität und politische Leitbilder: Eine kritische Haltung gegenüber den zugrunde liegenden Interessen, normativen Annahmen und politischen Überzeugungen zu fördern, die wirtschaftliche und soziale Politiken und Praktiken prägen.
In diesem Zusammenhang würde er gerne eine Sozialökonomie als ein pluralistisches, integratives und interdisziplinäres Programm und eine gegenhegemoniale Programmatik diskutieren. Die angestrebte Sozialökonomie würde nicht nur verschiedene akademische Disziplinen und Methoden einbeziehen, sondern auch dominante Paradigmen und Machtstrukturen herausfordern, mit dem Ziel, eine gerechtere und gerechte Gesellschaft zu schaffen.
Studiengänge
- B.A. Sozialökonomie
- M.A. Arbeit, Wirtschaft, Gesellschaft – Ökonomische und Soziologische Studien
- M.Sc. Interdisziplinäre Public und Nonprofit Studien
- M.Ed. Master-Teilstudiengang SozWiss (Lehramt)
- M.A. Europastudien (bis 2005)