PD Dr. Frank Wendler

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Ich bin seit dem WS 2019 / 20 Privatdozent für das Fachgebiet Politikwissenschaft und seit dem Frühjahr 2020 Mitglied des Center for Sustainable Society Research (CSS).
Seit dem 1. Mai 2020 leite ich an dieser Stelle das Forschungsprojekt: "Klimapolitik als Ideenkonflikt" (Eigene Stelle / DFG, Laufzeit 36 Monate).
Meine Forschungsinteressen beziehen sich vor allem auf die folgenden Themenbereiche:
- Politikprozesse in Mehrebenen-Systemen (v.a. der Europäischen Union)
- Europäisierung nationaler Institutionen und Politikprozesse (v.a. Parlamente)
- Klimapolitik als Aspekt der vergleichenden Systemanalyse.
Mehr Informationen finden sich in nachstehenden Menupünkten sowie ausführlicher (inkl. Links zu Publikationen und Vorträgen, Google Scholar, etc.) auf meiner persönlichen Homepage.
Aktuelle Publikation:
Forschungsprojekt
"Klimapolitik als Ideenkonflikt. Framing und Policy-Entwicklung der EU und USA seit dem Pariser Abkommen"
Förderung durch die DFG (Modul Eigene Stelle), Projektbeginn 1. Mai 2020, Laufzeit 36 Monate
In meinem aktuellen Projekt untersuche ich die Frage, wie Ideen des Klimawandels in ihrer Rolle als diskursiver Begründungsrahmen für Klimapolitik erfasst und für die vergleichende Erklärung von policy-Prozessen eingesetzt werden können. Das Projekt orientiert sich dabei an drei übergeordneten Fragen: Welche Relevanz diskursive Rechtfertigungskonflikte für das Verständnis von Mehrebenen-Politikprozessen haben, welche Rolle die Politisierung öffentlicher Diskurse für Governance-Prozesse spielt und wie daraus gewonnene Erkenntisse für die vergleichende Systemanalyse fruchtbar gemacht werden können.
In empirischer Hinsicht konzentriert sich das Projekt auf den Vergleich zwischen den Klimapolitiken der EU und den USA seit dem Pariser Abkommen, mit besonderem Fokus auf den Mehrebenen-Charakter und die Legislativen beider Systeme.
Das Erkenntnisinteresse des Projekts basiert vor allem auf zwei Grundannahmen:
- Ideen sind zentral für den Begriff des Klimawandels und die zeitliche und institutionelle Rahmung der Klimapolitik. Zugleich sind sie durch Fragen (kognitiver) Ungewissheit und (normativer) Ambiguität eine zentrale Quelle für politischen Konflikt in diesem Politikfeld.
- Ideen entfalten ihre Wirkung auf konkrete policies durch politische Diskurse, die an spezifische Akteure gebunden und in institutionelle Kontexte eingebettet sind. Eine besondere Bedeutung haben in diesem Kontext legislative Institutionen als Schnittstelle zwischen öffentlicher Rechtfertigung und policy-spezifischer Entscheidungsfindung.
Aus diesen Annahmen ergeben sich die folgenden konkreten Forschungsfragen:
- Welche Begründungen werden für die Problematik des Klimawandels und die Rechtfertigung von Klimapolitik erhoben, und wie unterscheidet sich die Struktur dieser Begründungen im Vergleich unterschiedlicher Fälle und institutioneller Kontexte?
- Welche Rolle spielen zentrale politische Akteure für die Hervorhebung, Polarisierung und Zusammenführung unterschiedlicher Diskurse?
- Welche Bedeutung haben institutionelle Rahmenbedingungen insbesondere der Legislativen für die Übertragung öffentlicher Rechtfertigungsansätze in konkrete policy-Entscheidungen?
In theoretischer Hinsicht sind Ansätze der Framing-Analyse und der policy-Forschung (v.a. das Advocacy Coalition Framework) von zentraler Bedeutung für dieses Projekt.
Erste Grundlegungen finden sich im Text des nachstehend aufgeführten Vortrages, den ich zur Eröffnung des Wintersemesters 2019/20 am Institut für Politikwissenschaft gehalten habe (zum Öffnen des Links bitte auf die Bilddatei klicken).
CV
Akademischer Werdegang
2016: Habilitation an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Titel der Habilitationsschrift: "Debating Europe in National Parliaments. Public Justification and Political Polarization"
2004: Promotion (Dr. disc. pol.) als Mitglied des DFG-Graduiertenklollegs "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells"
Universität Göttingen
Titel der Dissertation: "Soziales Europa und demokratische Legitimität. Die Institutionalisierung der EU-Sozialpolitik aus demokratietheoretischer Perspektive"
2000: Abschluss als Diplom-Politologe an der Universität Hamburg
Positionen
2020: ab 1. Mai Leitung des Forschungsprojekts "Klimapolitik als Ideenkonflikt" (Drittmittelgeber: DFG, Eigene Stelle)
2019: Lehrbeauftragter und seit dem Wintersemester 2019/20 Privatdozent am Institut für Politikwissenschaft, Universität Hamburg
2018/19: Vertretung der Juniorprofessur für EU-Mehrebenenpolitik, Goethe-Universität Frankfurt am Main
2018: Gastwissenschaftler am Center for Globalisation and Governance, Universität Hamburg
2012 - 2017: DAAD Visiting Assistant Professor an der University of Washington, Seattle (USA)
2010 / 11: Gastwissenschaftler am WZB Berlin, Forschungsgruppe "Transnationale Konflikte und Institutionen"
2007 - 2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Goethe-Universität Frankfurt am Main
2005 - 2007: Postdoc Researcher, Faculty of Law, Universiteit Maastricht (Niederlande)
2002 - 2005: Lehraufträge an den Universitäten Göttingen und Bremen
Publikationen
Links zu den gelisteten Publikationen finden sich auf meiner persönlichen Homepage
Monographien
2021: "Framing Climate Change in the EU and US After the Paris Agreement" (unter Vertrag mit Palgrave Macmillan, Palgrave Studies in European Union Politics)
2016: “Debating Europe in National Parliaments: Public Justification and Political Polarization”, Palgrave Macmillan, Basingstoke.
2005: „Soziales Europa und demokratische Legitimität. Die Institutionalisierung der EU-Sozialpolitik aus demokratietheoretischer Perspektive“, Nomos, Baden-Baden.
Herausgeberschaft
2017 (mit Sabine Lang and Joyce Mushaben): “German Unification as a Catalyst of Change: Linking the domestic and external dimension”, Special Issue of German Politics, Vol. 26/4
2007 (mit Ellen Vos): “Food Safety Regulation in Europe: A Comparative Institutional Analysis”, Ius Commune Book Series, Intersentia, Antwerpen.
Artikel in Zeitschriften mit peer review
2021: "Contesting the European Union in a Changing Climate: Policy narratives and the justification of supranational governance", Journal of Contemporary European Studies, DOI: https://doi.org/10.1080/14782804.2021.1882107; Link
2020: "Framing Climate Change in the European Parliament: Political Contestation, Issue Dimensions, and Legislative Decision-Making", Paper für die ECPR General Conference, überarbeitete Version im Review-Verfahren.
2019: "The European Parliament as an Arena and Agent in the Politics of Climate Change: Comparing the External and Internal Dimension"; in: Politics and Governance, Special Issue: Out of the Shadows, Into the Limelight: Parliaments and Politicisation (Volume 7, Issue 3 – Open Access)
2018: “Grand Coalition Policy meets the EU’s Multiple Crises. Stability Discourse versus Party Politics”, in: German Politics, DOI: 10.1080/09644008.2018.1555243
2017 (mit Sabine Lang and Joyce Mushaben): “German Unification as a Catalyst of Social and Political Change: Introduction”, in: German Politics, Vol. 26/4, 443-56
2017: “Re-Calibrating Germany’s Role in Europe: Framing Leadership as Responsibility”, in: Special Issue of German Politics, Vol. 26/4, 574-90
2014: “Justification and political polarization in national parliamentary debates on EU Treaty Reform”, in: Journal of European Public Policy, Vol. 21/4, 549-67
2014: “End of Consensus? The European leadership discourse of the second Merkel government during the Eurozone crisis and its contestation in debates of the Bundestag (2009-13)”, in: German Politics, Vol. 23/4, 446-459
2013: “Challenging Domestic Politics? European Debates of National Parliaments in France, Germany, and the UK”, in: Journal of European Integration, Vol. 35/7, 801-18
2012: „Die Politisierung von Rechtfertigungen der europäischen Integration. Nationale Parlamentsdebatten zur Reform der EU-Verträge im Deutschen Bundestag und dem britischen House of Commons“, in: Leviathan (Special Issue 27/2012), 190-208
2011: “Contesting Europe, or Germany`s place in Europe? European integration and the EU Policies of the Grand Coalition Government in the Mirror of Parliamentary Debates in the Bundestag”, in: German Politics, Vol. 20/4, 486-505
2011: “Die Politisierung der europäischen Integration: Nationale Parlamentsdebatten zur Europäischen Union im Bundestag und House of Commons” in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 2/2011, 307-25
2007: (mit Susana Borrás und Charalampos Koutalakis): „Independent European agencies in the Post-Delegation Phase: Stakeholder Participation and Credible Procedures“, in: Journal of European Integration, Vol. 29/5, 583-600
2004: “The Paradoxical Effects of Institutional Change for the Legitimacy of European Governance: the Case of EU Social Policy”, in: European Integration Online Papers, Vol. 8 (2004) N° 7.
2002: „Neue Legitimationsquellen für Europa? Verbände in der europäischen Sozialpolitik“ in: Zeitschrift für internationale Beziehungen, 2/2002, 253-74
Kapitel in Sammelbänden
2018: “Europapolitik der dritten Regierung Merkel: Führungskonflikt und Expansion der parteipolitischen Debatte” in: T. Saalfeld/R. Zohlnhöfer (Hrsg.): Zwischen Stillstand, Politikwandel und Krisenmanagement. Bilanz der Dritten Regierung Merkel, Springer, Berlin, 591-618
2017: “National Parliaments as Arenas of Public Debate and Contestation: Insights from the Eurozone Crisis”, in D. Jancic (Hrsg.): National Parliaments after the Lisbon Treaty and the Euro Crisis: Resilience or Resignation, Oxford: Oxford University Press, 177-92
2016: “Employer and Labour Associations in the European Union”, in: R. Biermann/J. Koops (Hrsg.): Palgrave Handbook on Inter-Organizational Relations, Palgrave Macmillan, Basingstoke, 29, 611-27
2015: „Die Europapolitik der zweiten Regierung Merkel: zwei Betrachtungen zur transformativen Wirkung der Krise“ in: R. Zohlnhöfer/T. Saalfeld (Hrsg.): Politik im Schatten der Krise. Bilanz der zweiten Regierung Merkel (2009-2013), VS Springer, Berlin, 581-603
2011: „Neue Legitimationsquellen für Europa? Verbände in der europäischen Sozialpolitik“ in: S. Stetter/C. Masala/M. Karbowski (Hrsg.): Was die EU im Innersten zusammenhält. Debatten zur Legitimität und Effektivität supranationalen Regierens, Nomos, Baden-Baden,157-80
2010: „Pragmatismus, Führung und langsam erodierender Konsens. Eine Bilanz der Europapolitik der Großen Koalition“, in: R. Zohlnhöfer/C. Egle (Hrsg.): Die zweite Große Koalition. Eine Bilanz der Regierung Merkel 2005-2009, VS, Wiesbaden 528-48
2009 (mit A. Ely, A. Stirling, M. Dreyer, O. Renn und E. Vos): „The Need for Change“ (Ch. 1) & „Overview of the General Framework“ (Ch. 2), in: M. Dreyer/O. Renn (Hrsg.): Food Safety Governance. Integrating Science, Precaution, and Public Involvement, Springer, Berlin, 11-46
2009 (mit A. Ely, A. Stirling und E. Vos): „The Process of Framing“ (Ch. 3), in: M. Dreyer/O. Renn (Hrsg.): Food Safety Governance. Integrating Science, Precaution, and Public Involvement, Springer, Berlin, 47-56
2009 (mit E. Vos): „Legal and Institutional Aspects of the General Framework“ (Ch. 6), in: M. Dreyer/O. Renn (Hrsg.): Food Safety Governance. Integrating Science, Precaution, and Public Involvement, Springer, Berlin, 83-110
2009 (mit M. Dreyer, O. Renn, A. Ely, A. Stirling und E. Vos): „Summary: Key Features of the General Framework“, in: Dreyer, M./Renn, O. (Hrsg.): Food Safety Governance. Integrating Science, Precaution, and Public Involvement, Springer, Berlin, 159-66
2008: “The Public-Private Regulation of Food Safety through HACCP: What does it mean for the Governance Capacity of Public and Private Actors?”, in: Vos, Ellen (Hrsg..): European Risk Governance: its Science, its Inclusiveness and its Effectiveness, Mannheim, 223-56
2007: „Die Agenda der EU-Kommission zur ‚Modernisierung des europäischen Sozialmodells’: Anmerkungen zur Entwicklung einer sozialpolitischen Leitidee“, in: R. Fischer/A. Karrass/S. Kröger (Hrsg.): Die Europäische Kommission und die Zukunft der EU. Ideenfabrik zwischen europäischem Auftrag und nationalen Interessen, B Budrich, Opladen, 231-50
2007: “La tensa transición a la democracia en México. Conflictos sin solucionar y la crisis de la confianza en las instituciones” in: A. Luengo (Hrsg.): Entre la violencia y la reparación. Estudios interdisciplinarios sobre procesos de democratización en Iberoamérica, edition tranvia, Berlin, 52-75
2007 (mit Ellen Vos): “Food Safety Regulation in the European Union”, in: E. Vos, /F. Wendler (Hrsg.), Food Safety Regulation in Europe, Intersentia, Antwerpen, 65-138
2007: (mit Kerstin Dressel et al.): “Food Safety Regulation in Germany”, in: E. Vos/F. Wendler (Hrsg.), Food Safety Regulation in Europe, Intersentia, Antwerpen, 287-330
Sonstiges und work in progress
Diskussionspapiere
2014: “Debating Europe in National Parliaments: Justification and Political Polarization in Debates on the EU in Austria, France, Germany, and the United Kingdom”, OPAL Online Working Paper No. 17/2014
2012: “Debating the European Debt Crisis. Government Leadership, Party Ideology, and Supranational Integration as Focal Points of Parliamentary Debates in Austria, Germany and the United Kingdom”, American Consortium on European Studies, ACES Working Paper 2012.3, Washington DC
2011: „The politicisation of European Treaty Reform. Public justification and party polarisation in debates about the revision of the EU Treaties in the Bundestag and the House of Commons“, Wissenschaftszentrum Berin, WZB Discussion Paper SP-IV 2012-30
Literaturbesprechungen
2015: “Party Transformations in European Democracies by Andre Krouwel”, SUNY Press, in: Journal of Common Market Studies, Vol. 53/1, 965-66
2011: „Mehr als ein Nebenschauplatz? Neue Beiträge zur Analyse der Wahlen zum Europäischen Parlament“, in: integration 3/2011, 257-62
Lehre
Themenschwerpunkte
In meiner bisherigen Laufbahn habe ich an den Universitäten Frankfurt am Main und Hamburg, sowie an der University of Washington in Seattle (USA) und für das EU-Sommerstudienprogramm der University of Colorado (Boulder) in Brüssel gelehrt.
Meine Lehrveranstaltungen der letzten fünf Jahre umfassen vor allem die folgenden Themenschwerpunkte:
- Politische Repräsentation und demokratische Politik in der Europäischen Union;
- Klimapolitik der EU im globalen Kontext;
- Einführungen in die (vergleichende) Politikwissenschaft (Vorlesung und Grundkurs);
- Europäisierung nationaler Institutionen und Politikprozesse;
- Entwicklung der EU als globaler Akteur;
- Regieren und Politikprozesse im Rahmen der Europäischen Union.
Aktuelle Lehrveranstaltungen
Sommersemester 2020
- Vorlesung: Regieren in politischen Mehrebenensystemen
- Seminar: Politik und Regieren in der EU: Aktuelle Fragestellungen
Wintersemester 2019 / 20
- Grundkurs: Einführung in die Politikwissenschaft
- Seminar: Klimapolitik als polyzentrisches Regieren
Sommersemester 2019
- Vorlesung: Regieren in politischen Mehrebenensystemen
- Seminar: Demokratie in der EU: Krise oder Rekonfiguration?