soziale Innovation (ROSI)
ROSI erhält DATIPilot-FörderungROSI wirbt DATIPilot-Förderung über 300.000€ ein - 2024 startet das Projekt „FlexCity“ in Kooperation mit dem Ankerplatz Stade e. V.
14. Dezember 2023
Foto: ROSI
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, dem Ankerplatz Stade e. V., haben wir erfolgreich am Pitch-Verfahren für die Förderung DATIPilot Innovationssprint des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) teilgenommen. Wir gehören mit unserem Projekt „FlexCity - Das Update für unsere Marktplätze“ zu den sechs Projekten, die bei der „Roadshow“ am 05.12.23 in Rostock für eine Förderung von insgesamt 300.000€ ausgewählt wurden.
Im gemeinsamen Projekt FlexCity wollen wir die Funktion von Marktplätzen als lebendigen Treffpunkt und Ort des demokratischen Zusammenlebens reaktivieren. Aus modularen Strukturen wie umgebauten Schiffscontainern werden innovative Begegnungsorte geschaffen, die auf lokale Bedarfe und Herausforderungen reagieren. Das mehrfach ausgezeichnete Pilotprojekt „Ankerplatz Stade e. V.“ setzt diese Idee seit 2019 in Stade um und will das Modell mit FlexCity über eine digitale Plattform skalierbar für andere Standorte machen. Im ROSI unterstützen wir durch eine ko-kreative Begleitforschung den Aufbau von FlexCity.
Wie funktioniert der Ankerplatz Stade?
Um alle gesellschaftspolitischen Akteure zu beteiligen, wird der so genannte All-Profit-Ansatz angewandt: Die Kommune stellt den öffentlichen Raum kostenfrei zur Verfügung und finanziert die Rohmodule (z.B. umgebaute Schiffscontainer) über den Haushalt. Die Wirtschaft unterstützt beim Ausbau der Module und erhält im Gegenzug einen zentralen Showroom für die eigenen Produkte und Dienstleistungen. In Stade wird z. B. mit der Handwerkskammer zusammengearbeitet. Die Auszubildenen sammeln Praxiserfahrungen beim Ausbau der Container, zeitgleich entsteht dabei eine „gläserne Baustelle“, die in Zeiten des Fachkräftemangels kreativ auf Berufsfelder aufmerksam machen kann.
Für die Zivilgesellschaft entsteht eine zentrale und sichtbare Infrastruktur, die z.B. Foodsharing-Initiativen, Urban Gardening-Projekte oder bestehende Organisationen und Vereine nutzen können. Durch den gemeinnützigen All-Profit-Ansatz entsteht so ein großes Gemeinschaftsprojekt, in dem neue Visionen des demokratischen und nachhaltigen Zusammenlebens erprobt und umgesetzt werden können.
Was passiert im Projekt „FlexCity“?
Mit FlexCity soll ein digitales Baukastensystem entwickelt werden, sodass die soziale Innovation der urbanen Marktplätze für andere Standorte nutzbar gemacht wird.
Im ROSI werden wir im Rahmen einer ko-kreativen Begleitforschung des Pilotprojekts zum Aufbau von FlexCity beitragen: Von den lokalen Bedarfen, über die Umsetzung und ihre Hürden bis zu dem gesellschaftlichen Impact. Dabei verstehen wir die urbanen Marktplätze als Gesellschaft „In a Nutshell“, so dass hier im Kleinformat technische und soziale Innovationen erprobt und mithilfe ko-kreativer Forschung begleitet werden können. Diese gesammelte Expertise wird durch das Ankerplatz-Team in einer digitalen Plattform aufbereitet, sodass das Modell auf andere Städte skaliert werden kann. Mit der entstehenden Hilfe-zur-Selbsthilfe-Plattform soll es Stadtplaner:innen ermöglicht werden, eigene urbane Marktplätze zu entwickeln, die auf die konkreten lokalen Bedarfe zugeschnitten sind.
Das Projekt FlexCity wird 2024 mit einer Laufzeit von 18 Monaten starten.
Was ist DATIPilot?
Die neue Förderlinie DATIPilot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zielt darauf ab, Innovationen in Verbindung mit Forschung zu fördern und wendet sich mit der Förderung an Akteur:innen aus Wissenschaft und Gesellschaft, die transferorientierte Projektideen zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen realisieren möchten. Der DATIPilot besteht aus zwei Fördermodulen, den Innovationssprints sowie den Innovationscommunities. Mit dem Fördermodul der Innovationssprints sollen Forschungsergebnisse schnell in konkrete Anwendungsmöglichkeiten umgesetzt werden können. Die Erfahrungen aus der Förderrichtlinie will das BMBF in den aktuell laufenden Aufbau der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) mit aufnehmen.
Für das Modul Innovationssprint beworben hatten sich insgesamt 3.000 Projekte mit einer Kurzskizze. 600 dieser eingereichten Projektideen wurden als förderwürdig eingestuft und zu einem der deutschlandweit stattfindenden Pitch-Verfahren in acht Städten eingeladen. Die dort vorstellenden Projektteams fungierten gleichzeitig als Jury und wählten ca. 25% der Projektideen aus. Weitere 25% der Projekte haben über ein Losverfahren Ende Februar noch die Chance eine Förderung zu erhalten.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Antrag und beim Pitchen in Rostock erfolgreich waren und nehmen im neuen Jahr die Arbeit auf, um mit FlexCity durchzustarten.