soziale Innovation (ROSI)
Mitreden, Mitmachen, Mitgestalten?Zwei ROSI-Umfragen ermitteln, was Stade bewegt
22. Mai 2025

Foto: ROSI
Was wünschen sich die Menschen in Stade und wie muss der Ankerplatz gestaltet sein, damit er seine Zielgruppe gut abholt? Das ROSI führt im Zeitraum 19. Mai – 01. Juni 2025 im Rahmen des transdisziplinären Projekts „FlexCity“ gleich zwei Online-Umfragen in Stade und Umgebung durch, um dies herauszufinden.
Die erste Befragung richtet sich an alle Stader:innen ab 14 Jahren und fragt, welche Freizeit-, Unterstützungs- und Vernetzungsangebote in Stade bisher fehlen, wie die Befragten ihre freie Zeit aktuell gestalten, wie eingebunden sie sind und ob und wie sie den Ankerplatz Stade nutzen (würden). Die zweite Umfrage befragt Organisationen (Vereine, Unternehmen, NGO´s), Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen sowie Selbstständige im niedersächsischen Landkreis Stade nach Kooperations- und Nutzungswünschen sowie bisherigen Erfahrungen mit dem Ankerplatz Stade.
Hintergrund ist die aktuell laufende Kooperation mit dem Ankerplatz Stade e. V., gefördert im Rahmen der Förderlinie DATIpilot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, mit dem Ziel, öffentliche Plätze als innovative und zukunftsfähige Begegnungsorte zu reaktivieren. Vision des Ankerplatzes ist es, durch eine modulare Infrastruktur (umgebaute Schiffscontainer, Sitzmöglichkeiten und Bepflanzung) einen Raum für Engagement, Freizeitangebote, Vernetzung, unternehmerische Innovationen und konsumfreie Begegnung zu schaffen, besonders für junge Menschen (bis ca. 35 Jahre).
Auf den Platz kommt Bewegung
Nach einer längeren Planungsphase und einigen Verzögerungen des Ankerplatz-Projektes durch unterschiedliche Faktoren werden in diesem Frühjahr mehrere Schiffscontainer final ausgebaut und der Platz belebt. Von Do-it-yourself-Angeboten über Mitmachevents, Pop-Up-Store´s, Second-Hand- und Tauschangeboten bis zur Nutzung der Räumlichkeiten ist eine Vielzahl von Angeboten bereits nutzbar. Zugang zu den umgebauten Schiffscontainern erhalten Interessierte nach Registrierung als „Dorfbewohner:in“.
Ehrenamtliche nutzen die Infrastruktur schon länger, betreiben z. B. Urban Gardening und stemmen gemeinsam kleinere Events. Die Umfrage zu Angebotsbedarfen ermöglicht dem Ankerplatzteam nun einen differenzierten und breiten Einblick darin, was Stader:innen sich wünschen. Wie lässt sich die Zielgruppe jüngerer Menschen gut erreichen? Welche Engagement- und Nutzungsformen können sich welche Gruppen vorstellen? Was motiviert bisherige Nutzer:innen, den Platz zu nutzen?
Auch lokale Organisationen und Selbstständige trugen bereits unterschiedlich zum Aufbau und Start des Projektes bei, bspw. durch Spenden, den Containerausbau, Nutzung der Container oder die Unterstützung im Rahmen von Social Days oder Kooperationen bei Events und anderen Angeboten. Die Befragung Selbstständiger und Organisationen aus der Region ermöglicht der Ankerplatz-Crew nun einen systematischen Überblick darüber, wie bisherige Kooperationen motiviert waren und welche Wirkung sie hatten, aber auch, welche Kooperationsbedarfe und -voraussetzungen Organisationen benennen, die bisher noch nicht mit dem Projekt in Kontakt gekommen sind.
Die Ergebnisse bereitet das FlexCity-Forschungsteam (Felicitas Marchlowitz, Thordis Ingwersen und Jan Paul Greve) praxisorientiert auf und stellen sie öffentlich zur Verfügung, sodass sie in die Weiterentwicklung des Ankerplatzes einfließen, darüber hinaus aber auch von anderen interessierten Initiativen genutzt werden können.