Arbeit, Geschlecht und Sphärentrennung im Postfordismus
Was ist Arbeit und inwiefern modifiziert die diagnostizierte Neuordnung von Ökonomie, Staat und Privatsphäre im Postfordismus die vergeschlechtlichte Sphärentrennung? Diese Fragen stehen im Zenrum des Seminars. Arbeit wird häufig als Erwerbs- oder noch enger gefasst als Berufsarbeit verstanden. Aber auch Hausarbeit, sogenannte Freiwilligenarbeit, Familienarbeit, Emotions- und Beziehungsarbeit finden sich immer wieder als mehr oder weniger gefüllte Begriffe von Arbeit in unserem Alltag oder in Diskussionen wieder. Diesen verschiedenen ‚Arbeiten‘ wird unterschiedlicher Wert beigemessen – auch unterschiedlich danach, ob ihr Wert ‚für das Gemeinwohl‘ in den Blick genommen wird oder eine spezifische Arbeit auf der Interaktionsebene implizit mit einem Wert versehen wird.
Das breite Feld verschiedener Arbeiten und Arbeitsbegriffe, ihrer Wertungen und Bedeutungszuschreibungen wird im Rahmen dieses Seminars durch den Fokus auf die Sphärentrennung im Postfordismus eingegrenzt. Dabei soll Arbeit in beiden Sphären (Erwerbs- und Privatsphäre) untersucht werden, also: Was wird in welcher Sphäre als Arbeit verstanden? Welche Arbeiten werden in diesen Sphären geleistet und von wem? Und es wird die Arbeit der Sphärentrennung betrachtet: D.h. wie und wo werden Erwerbssphäre und Privatsphäre voneinander (nicht) getrennt? Und was bedeutet hierbei Arbeitsteilung?
Vorgehen/Teaching Policy:
Didaktisch lebt die Veranstaltung von der interaktiven Teilnahme und Teilhabe der Studierenden. Für gemeinsames Lehren und Lernen sind somit nicht nur die wissenschaftlichen Inhalte des Kurses relevant, sondern auch, wie wir als Teilnehmende zusammenarbeiten wollen. Deshalb sehe ich mich als Lehrende in der Verantwortung, für ein respektvolles und möglichst diskriminierungs“freies“ Klima zu sorgen. Meine Teaching Policy ist, die Lehre so partizipativ und inklusiv wie möglich zu gestalten. Mein Ziel ist es, ein Lernumfeld zu schaffen, das fördernd und unterstützend für alle Menschen ist – unabhängig von ihren Geschlechtern, ihrer sozialen Herkunft, ihren rassifizierten Zuschreibungen, egal ob sie eher introvertiert, extrovertiert oder ganz anders sind. Damit geht einher, dass ich mich über konstruktives Feedback und Rückmeldungen zu meiner Lehre freue.