Soziologie des Web3 - Handlungsorientierungen der Arbeit am Blockchain-Internet
Unter dem Begriff Web3 wird aktuell eine mögliche nächste Evolutionsstufe des Internets diskutiert, die auf Blockchain-Technologien basiert. Nach dem WWW der 1990er Jahre und dem partizipations- und plattformbasierten Web 2.0 sollen Nutzer:innen an der Wertschöpfung beteiligt werden, ihre Identitäten per Self-sovereign identity (SSI) selbst verwalten, Kreative ihre Werke in Form von Non Fungible Tokens (NFTs) vermarkten und sich neuartige Decentralized Autonomous Organizations (DAO) auf der Basis smart contracts bilden. Der Nutzen dieser Technologie wie auch die Vision des Web3 sind höchst umstritten. Kritiker*innen verweisen auf die mangelnde Skalierbarkeit von Blockchain-Technologien, den hohen Energieverbrauch, Betrugsmöglichkeiten, sowie die Gefahr, dass sich ungleiche ökonomische und soziale Machtverhältnisse durch das Web3 verschärfen und sich das Web3 demokratischer Kontrolle und politischer Regulierung entzieht.
Im Rahmen des durch den Ideen- und Risikofonds der Universität Hamburg finanzierten Projekts sollen theoretische sowie erste empirische Vorabreiten für eine soziologische Untersuchung des Web3 geleistet werden. Das Projekt kartografiert Akteur:innen und Projekte des Web3 und untersucht, im Kontext welcher sozialen Praxen und Diskurse entsprechende Technologien adaptiert werden und welche Handlungsorientierungen darin zum Ausdruck kommen.
- Laufzeit: 01.10.2022 – 31.03.2023
- Projektleitung: Prof. Dr. Wolfgang Menz
- Projektmitarbeiterin: Dr. Kathrin Ganz
- Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern