ZÖSS lädt ein zum Vortrag von Jonathan Eibisch"Subjekt - Widerstand - Emanzipation"
27. Oktober 2016
In einer Gesellschaftsform, basierend auf Ausbeutung, Unterdrückung, Verwertungszwang und Konkurrenz, werden wir in unserer Seinsweise als Menschen in die Form des bürgerlichen Subjektes gezwängt. Dagegen regen sich bei vielen auf sehr verschiedene Weisen Widerstände. Deswegen wird das Subjekt als gesellschaftliche Struktur zum Kampffeld verschiedenen politischer Projekte.
Widerstände gegen Subjektivierung allein haben dabei keinen Wert an sich. Oftmals zielen sie darauf ab, die Subjektform zu verfestigen, wie es bei der konformistischen Rebellion beispielsweise von Neurechten und Faschist*innen der Fall ist. Emanzipatorische Politik auf diesem Gebiet würde hingegen bedeuten die Grenzen des Subjekt-Seins zu durchkreuzen, zu erweitern und aufzusprengen.
Im Vortrag werden Grundgedanken der postanarchistischen Theorie eingeführt. Mit diesem Hintergrund können wir anhand einiger Fragen gemeinsam diskutieren, wie subjektive Widerstände eine emanzipatorische Ausrichtung gewinnen, wie die „freiwillige Knechtschaft“ überwunden werden kann, ob eine emanzipatorische Gestaltung unserer Seinsform möglich ist und was die politischen Voraussetzungen dafür sind."
Jonathan Eibisch studierte in Jena Gesellschaftstheorie und ist dort politisch in selbstorganisierten Gruppen aktiv. Der Vortrag basiert auf seiner Masterarbeit, mit welcher er einen Beitrag zur anarchistische Theorie leistet.
Donnerstag, 27. Oktober 2016
19.15 Uhr
Fachbereich Sozialökonomie
Von-Melle-Park 9, Raum: S07
20146 Hamburg