Cassirers Kritik des (politischen) Mythos

Foto: Hamburger Bibliothek für Universitätsgeschichte
Wann: Mi, 05.11.2025, 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg, Hauptgebäude, ESA M
Prof. eim. Dr. Birgit Recki, Institut für Philosophie, Universität Hamburg
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Pluralismus und Faschismus – Aspekte des Politischen bei Ernst Cassirer
Ernst Cassirer (1874-1945), einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts, hat mit seinem umfangreichen Werk nicht nur die Philosophie, sondern auch andere wissenschaftliche, kulturelle und politische Diskurse seiner Zeit geprägt. Nach der Machtübernahme durch die Nazis in Deutschland emigrierte Cassirer 1933 und war in Schweden, England und den USA im Exil. Dadurch verlor die Universität Hamburg nicht nur ihren wichtigsten Philosophieprofessor und einen ehemaligen Rektor – das deutschsprachige Geistesleben verlor einen wichtigen Vertreter pluralistischer, republikanischer Werte und kritisch-aufklärerischen Denkens.
Im Exil widmete sich Cassirer angesichts der politischen Probleme seit dem Aufstieg des Faschismus verstärkt auch den Herausforderungen moderner Gesellschaften aus der Sicht seiner Kulturphilosophie und erkannte dabei die Bedeutung des Zusammenhangs von Lebensformen, Mythos, Technik und Symbolischem im politischen Denken und Handeln.
Anlässlich der geplanten Widmung des Innenstadtcampus der Universität Hamburg ehren wir den Namenspatron im Jahr 2025/26 mit einer öffentlichen Vortragsreihe, die die politische Relevanz von Cassirers Philosophie und seinem Kulturbegriff, sowie mögliche Impulse für die heutige Gesellschaft in den Fokus stellt. Mit der Vortragsreihe werden die Cassirer Lectures eröffnet, die das vielfach anschlussfähigen Werk von Ernst Cassirer aus verschiedenen Perspektiven und Disziplinen im Hinblick auf aktuelle Potentiale untersuchen und diskutieren werden.