Professur
Die Mercator-Stiftungsprofessur für Soziologie erforscht die sozialen, d.h. nicht primär technologischen Voraussetzungen, Triebkräfte und Dynamiken tiefgreifender Transformationen in komplexen Gesellschaften. Empirisch liegt der Fokus erstens auf der Rolle sozialer Bewegungen und vielfältiger Formen gesellschaftlicher Teilhabe und Beteiligung in der deutschen Klimawende, also dem angestrebten Übergang zu klimaneutralen Wirtschafts- und Lebensweisen in Deutschland. Die Professur koordiniert die Erstellung einer jährlichen Studie zum Stand der deutschen Klimawende, die zentrale soziale Treiber der Dekarbonisierung untersucht und eine sozialwissenschaftliche Plausibilitätsanalyse ihrer Langfristziele vornimmt, sowie den Aufbau einer webbasierten Datenbank zur gesellschaftlichen Dynamik der Klimawende. Dazu werden auch zivilgesellschaftliche Akteure und Beobachtungsinstanzen eingebunden. Zweitens forscht und lehrt die Professur zu Fragen der globalen Umweltgovernance und hier insbesondere zu den globalen Dynamiken der Klimakrise. Dazu werden im Rahmen des Exzellenzclusters Climate, Climatic Change, and Society (CLICCS) ethnographische Beobachtungen auf globalen Klimakonferenzen durchgeführt und Analysen zum globalen Übergang zur Klimaneutralität vorgenommen. Drittens verfolgt die Professur das Forschungsprogramm einer Soziologie der Begrenzung. Im Rahmen der Kollegforschungsgruppe Zukünfte der Nachhaltigkeit untersuchen wir dabei Versuche, globale ökologische Grenzen in verschiedenen Politikfeldern und gesellschaftlichen Teilbereichen zu verankern.