Klimawende Ausblick 2024
Hauptaussagen in Kürze
- Eine Gesellschaft der Klimawende erfordert nicht nur technologische Innovationen und eine Dekarbonisierung der Wirtschaft, sondern auch veränderte Produktions- und Konsumpraktiken, eine veränderte Rolle des Staates und eine starke Zivilgesellschaft.
- Ein Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 erscheint angesichts existierender politischer und rechtlicher Maßnahmen und unter Berücksichtigung absehbarer politischer Entwicklungen gegenwärtig nicht plausibel. Bisher erreichte Reduktionen sind vielfach nicht abgesichert und politische Handlungsspielräume für Investitionen in Deutschland und Europa eng begrenzt durch strikte Fiskal- und Schuldenregeln.
- Die Klimawende tritt nach der Verabschiedung der übergeordneten Ziele und wesentlicher politischer und rechtlicher Instrumente in eine neue Phase ein, in der eine Zunahme von Umsetzungskonflikten zu erwarten ist.
- Die Vorabanalyse von vier sozialen Treibern in dieser Studie zeigt nach wie vor breite und aktive Unterstützung der Klimawende. Diese breite Resonanzfähigkeit von Klimapolitik besteht trotz einer beobachtbaren gesellschaftlichen Polarisierung auch in Umweltfragen.
- Die Teilanalyse zeigt allerdings auch eine Verringerung von Handlungsspielräumen für zivilgesellschaftliche Aktivitäten aufgrund von rechtlichen, polizeilichen und finanziellen Beschränkungen. Damit wird die gesellschaftliche Trägerschaft der Klimawende geschwächt.
- Die Analyse zeigt auch treiberübergreifende Wechselwirkungen, etwa zwischen Klimaklagen, Klimaprotesten und Klimapolitik, durch die sich positive Dynamiken von einzelnen Treibern gegenseitig verstärken. Solche Wechselwirkungen könnten zukünftig noch stärker für die Transformation nutzbar gemacht werden.
