Plausibilität der Klimawende
Die gesellschaftlichen Dynamiken der Transformation zur Klimaneutralität
Deutschland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Soziale Dynamiken, politische Konflikte und eine breite gesellschaftliche Beteiligung sind für eine solche Transformation unerlässlich. Wir brauchen daher geeignete Methoden zur Analyse und Synthese relevanter gesellschaftlicher Prozesse, um abschätzen zu können, inwieweit die tiefe und schnelle Dekarbonisierung einer Volkswirtschaft wie der deutschen nicht nur technisch und ökonomisch machbar, sondern auch sozial und politisch plausibel ist.
Dies ist der Ausgangspunkt der Forschung an der Mercator Professur für Soziologie. Wir entwickeln und verwenden einen sozialwissenschaftlichen Bewertungsrahmen für die deutsche Klimawende, der sich auf die sozialen, d.h. nicht primär technologischen, Voraussetzungen, Treiber und Dynamiken tiefgreifender Transformationen in komplexen Gesellschaften konzentriert. Der Bewertungsrahmen basiert auf der Methodik des Hamburg Climate Futures Outlook. Während bestehende Ansätze auf techno-ökonomischen Modellen, sozio-technischen Regimen oder sozialen Kipp-Punkten basieren, untersuchen wir 13 soziale Prozessen, die als potenzielle Treiber einer tiefgreifenden Dekarbonisierung wirken. Wir untersuchen die historische Dynamik dieser Prozesse sowie wichtige Kontextbedingungen, die sie in der Zukunft beschleunigen oder behindern können. Schließlich bewerten wir das Potenzial gesellschaftlicher Akteure, diese Kontextbedingungen und sozialen Dynamiken zu verändern.
Die Mercator Professur für Soziologie koordiniert die Erstellung einer jährlichen Studie zum Stand der deutschen Klimawende, die zentrale gesellschaftliche Treiber der Dekarbonisierung untersucht und eine soziale Plausibilitätsanalyse ihrer Langfristziele durchführt. Darüber hinaus entwickeln wir eine Datenbank zu sozialen Prozessen und eine Website mit Visualisierungen sozialer Dynamiken. Im Laufe des Projekts werden wir ein breites Spektrum von gesellschaftlichen Akteuren, Organisationen und Stakeholdern einbeziehen.
Weiterführende Informationen befinden sich im Konzeptpapier der Stiftungsprofessur.
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