Zwischen europäischer Idee und nationaler Selbstinszenierung. Europabilder der spanischen und portugiesischen Essayliteratur des 20./21. Jhs
Ausgangspunkt der Arbeit ist die Auffassung von ‹Europa› als einer Kategorie der Selbst- und Fremdbeschreibung. Als ein Begriff, der sich auf kein eindeutig definierbares reales Phänomen bezieht, ist ‹Europa› offenbar in besonderem Maße geeignet, bestimmte kollektive (kulturelle, religiöse, sozio-politische) Ideen zu transportieren und dadurch Einheit bzw. Differenz zu konstituieren.
In Spanien und Portugal ist seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts – nach dem Ende der Militärdiktaturen und dem Beitritt der Länder zur Europäischen Gemeinschaft – ein besonders starker Rekurs auf ‹Europa› zu beobachten. Dabei weist die in den Schriften der iberischen Staaten manifestierte Europaidee jedoch eine deutliche Diskrepanz zu den real-politischen Integrationsprozessen auf. Vor diesem Hintergrund soll analysiert werden, inwiefern ‹Europa› in der spanischen und portugiesischen Essayliteratur (seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert) als Kategorie der nationalen Selbstbeschreibung fungiert und welche kollektiven Ideen vermittels des Bezugs auf ‹Europa› in einem bestimmten historischen Moment manifestiert werden.
- Dauer: 2012-2016
- Projektleitung: Dr. Lydia Schmuck
- Drittmittelgeber: DFG