Call for Papers für die Ad-hoc-Gruppe Mobilität und Verkehr in der Post-Corona-Gesellschaft
18 February 2021
Gemeinsamer Soziologiekongress der DGS und ÖGS »Post-Corona-Gesellschaft? Pandemie, Krise und ihre Folgen«, Wirtschaftsuniversität Wien, 23.-25. August 2021
Call for Papers für die Ad-hoc-Gruppe Mobilität und Verkehr in der Post-Corona-Gesellschaft
Organisation: Katharina Manderscheid, Universität Hamburg
Katharina.manderscheid"AT"uni-hamburg.de
Fabian Zimmer, Universität Hamburg
fabian.zimmer"AT"uni-hamburg.de
Die Ausbreitung des Corona-Virus hat Konsequenzen für weite Teile des Alltags, unter anderem für Mobilität und Personenverkehr: Die verschiedenen Formen von Lock-Downs, Kontaktbeschränkungen, die zeitweise Schließung vieler Einrichtungen und Angebote, die andauernde Verlagerung von Teilen der Erwerbstätigkeit ins Homeoffice, Ausgangsbeschränkungen sowie die Ausweisung von Risikogebieten und Veröffentlichung von Reisewarnungen führen zu einer deutlichen Reduzierung der zurückgelegten Distanzen. Zudem lassen sich Verschiebungen zwischen den Verkehrsmitteln beobachten: Der Flugverkehr ist seit dem Beginn der Pandemie stark zurückgegangen, aber auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel hat seit dem Beginn der Pandemie abgenommen. Hingegen haben anteilig sowohl der Aktiv- (Fuß- und Radverkehr) als auch der Autoverkehr zugenommen. Welche Konsequenzen aus diesen pandemieinduzierten Veränderungen mittel- und langfristig für eine ökologische Transformation des Verkehrs und damit verknüpft auch für die Entwicklung der Städte, der räumlichen Organisation der Erwerbsarbeit und des Wohnens erwartbar sind, wird Gegenstand dieser AdHoc-Gruppe sein. Hierzu sollen erste empirische Forschungsergebnisse, Einschätzungen für die Zukunft und theoretische Zugänge, die den Wandel konzipieren, diskutiert werden. Eingeladen sind Beitragsvorschläge, die folgende Aspekte thematisieren:
- Welche Entwicklungen lassen sich im Bereich der Alltagsmobilität und der Verkehrsmittelnutzungen feststellen? Lassen sich Muster des Wandels der Alltagsmobilität entlang sozialstruktureller, lebensphasen- und erwerbssituationsspezifischer und habitueller Differenzen erkennen? Wie unterscheiden sich die Trends zwischen Stadt und Land? - Was sind die Auslöser für die Veränderungen und welche Konsequenzen lassen sich für die sozial-ökologische Transformation des Verkehrs ziehen?
- Wie lässt sich dieser Wandel auf der Mikroebene sozialtheoretisch fassen?
- Welche Entwicklungen sind bezüglich des Arbeitens im Homeoffice, des Pendelverkehrs und den Wohnorten im urbanen und ländlichen Raum zu erwarten?
- Findet eine dauerhaft stärkere Konzentration auf den Nahraum des Wohnortes statt im Bereich von Einkäufen und Alltagsaktivitäten?
- Welche Effekte sind für den Bereich von Urlaub und Reisen zu erwarten für die Zeit nach der Pandemie, eine dauerhafte Abkehr von Fern- und Flugreisen oder eine Rückkehr zum prä-pandemischen Reiseverhalten?
- Welche Auswirkungen hat der Digitalisierungsschub für verschiedene Arbeitstätigkeiten? Wird Austausch und Kommunikation dauerhaft als Ersatz für physische Kontakte fungieren und werden auf diese Weise Dienst- und Konferenzreisen ganz oder teilweise obsolet?
Beitragsvorschläge bis max. 2400 Zeichen erbitten wir bis 16. April 2021 an Fabian Zimmer,
fabian.zimmer"AT"uni-hamburg.de