soziale Innovation (ROSI)
"Wissens-Transfer ist eine voraussetzungsreiche Übersetzungsleistung, für die es institutionelle Interdisziplinarität und Teamstruktur braucht."Kick-Off Event: Das ROSI als zentrale Transferstelle der WiSo-Fakultät
30. Juni 2022

Foto: ROSI
Es ist soweit! Das ROSI durfte sich vergangene Woche nun endlich ganz offiziell den WiSo-Fakultätsmitgliedern und Netzwerkpartner:innen vorstellen und gemeinsam die Neugründung als zentrale Transferstelle der Fakultät feiern.
"Das ROSI steht mit seiner Arbeit für gelebte Wissenschaft in und mit der Praxis. Immer mit dem Ziel wissenschaftsgeleitete Antworten auf konkrete Fragen und Problemstellungen unserer Projektpartner:innen zu entwickeln. Aus meiner Sicht steht das ROSI damit sinnbildlich für Kontinuität und Aufbruch im Bereich Transfer in der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,“ verkündete der WiSo-Dekan Prof. Dr. Jakobeit in seiner Begrüßungsrede.
Nachdem der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Schnapp die Leistungs- und Kompetenzbereiche des Forschungsbüros vorstellte, durften wir Dr. Backhaus-Maul von der Universität Halle mit seinem Keynote-Vortrag, wie Transfer mit (zivil-)gesellschaftlichen Akteur:innen an Universitäten gelingen kann, begrüßen. Der Soziologe lobte die Bemühungen des ROSI, den Transferaktivitäten der Fakultät eine institutionalisierte Basis zu bereiten und betonte gleichzeitig die Herausforderungen, die Wissenstransfer an Universitäten zu meistern habe:
„Die Zivilgesellschaft hat eine eigene Handlungslogik, sie ist äußerst heterogen und als kreativer Ort sowie als Quelle von Innovation unterschätzt. Diese Innovationskraft sollte von der Wissenschaft in einem gegenseitigen Austausch erschlossen werden. Dabei sind diese Kooperationen nicht nur harmonisch, sondern enthalten aufgrund der unterschiedlichen Logiken und Organisationsstrukturen viel Potenzial für Dissens und Konflikte“ (Keynote-Speaker Dr. Backhaus-Maul)
So sei die Kooperation mit der Zivilgesellschaft und die gemeinsame Wissensproduktion immer auch durch Unterschiede und Missverständnisse geprägt. Die unterschiedlichen Hintergründe der Kooperationspartner:innen machten eine besonders umsichtige und reflexive Kommunikation zur zwingenden Notwendigkeit für einen Austausch auf Augenhöhe.
„Wissenstransfer ist ein wechselseitiger Prozess, in dem Wissenschaftler:innen zu einem Teil der Zivilgesellschaft werden. Durch diesen Aktivismus werden sie zu Transformationsakteur:innen, so führt gelungener Transfer zu einer sozialökologischen Transformation der universitären Strukturen. Deshalb braucht Transfer neben Governancestrukturen und finanziellen Mitteln vor allem auch Mut zur Veränderung!“ (Keynote-Speaker Dr. Backhaus-Maul)
Dieser Anspruch an Transfer als Katalysator für Veränderung und Selbstreflektion der universitären Wissensproduktion fand sich auch im anschließenden Ideenaustausch bei Buffet und Sektempfang mit allen Anwesenden des Kick-Off Events. Transfer wurde von den Teilnehmenden als große Chance verstanden, für eine Transformation des wissenschaftlichen Selbstverständnisses, weg von einer imaginierten Neutralität hin zu einer Anerkennung der gesellschaftlichen Positionierung von Wissenschaft.
Wir freuen uns über das rege Interesse mit dem wir an der Fakultät begrüßt wurden und sind dankbar für die spannenden Redebeiträge, den lebhaften Ideenaustausch und die konstruktiven Anregungen. Wir sind optimistisch und motiviert gemeinsam mit den Fakultätsmitgliedern die Herausforderungen des Wissens-Transfer zu bewältigen und den universitären Austausch mit der Zivilgesellschaft gemeinsam zu bereichern.
Wenn Sie nicht die Gelegenheit hatten, bei unserem Kick-Off dabei zu sein, freuen wir uns, Sie in einem persönlichen Gespräch kennenzulernen! Wir wünschen uns weiterhin einen so produktiven Austausch mit allen Transfer-Interessierten, ob Vertreter:innen der Fakultät, der Zivilgesellschaft oder Politik und freuen uns auf Kooperationen mit Forschenden, Studierenden und allen gesellschaftlichen Partner:innen.