Migration, Gender
Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung
3. Dezember 2020
Anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung wollen wir auf die Fortschritte und Herausforderungen der Inklusion sowie auf ein aktuelles Forschungsprojekt aufmerksam machen.
Seit 1993 findet am 3. Dezember der internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt. Er hat das Ziel, die Situation von Menschen mit Behinderung in die Öffentlichkeit zu rücken und das Bewusstsein für ihre Anliegen zu stärken. Ergebnisse des Mikrozensus 2017 zeigen, dass Menschen mit Behinderung ein Drittel weniger häufig am Erwerbsleben teilnehmen als Menschen ohne Behinderung. Auch ein aktueller IAB-Debattenbeitrag bestätigt, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt zwar fortschreitet, der Fortschritt aber durch mangelndes Wissen und Vorurteile teilweise ausgebremst wird.
In unserem Kollaborationsprojekt „Eingeschränkte Wahrnehmung oder wahrgenommene Einschränkung?“ untersuchen wir zusammen mit dem BIBB die Wahrnehmung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt. Anhand eines Befragungsexperiments analysieren wir, wie die Teilnehmenden die Lücke in der Erwerbsbeteiligung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung einschätzen und inwieweit sich diese Wahrnehmung auf Einstellungen der Befragten zu inklusionsrelevanten Themenbereichen auswirkt. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2021 als BIBB-Report erscheinen. Sie zeigen u.a., dass Befragte, die selbst eine Behinderung haben, die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt anders wahrnehmen als Befragte ohne anerkannten Behindertenstatus.