Forschungsschwerpunkte
Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp
Kai-Uwe Schnapp befasst sich in seiner Forschung mit dem Vergleich zentraler Institutionen und Organisationen westlicher Demokratien. Besonders im Blick hat er dabei die Rolle von Parlamenten und Ministerialbürokratien und deren Interaktion. Daneben hat er auch immer wieder zu Fragen der Wahlforschung gearbeitet, insbesondere zu Landtagswahlen in Deutschland. Vor dem Hintergrund seiner langjährigen Tätigkeit als Sprecher der Sektion Empirische Methoden der DVPW hat er eine Reihe von Bänden im Themenfeld Methoden der Politikwissenschaft herausgegeben. Das aktuellste Editionsprojekt ist ein Tagungsband zu Fragen der Nutzung von Big Data und Methoden der Computational Social Science in der Politikwissenschaft. Aktuell arbeitet Kai-Uwe Schnapp im Rahmen der DFG Forschergruppe 2104 zu Fragen der bedarfsgerechten Verteilung von Ressourcen in modernen demokratischen Gesellschaften.
- Ministerialbürokratien
- Parlamente
- Demokratische Regime
- Eliten in Politik und Gesellschaft
- Wahlforschung
- Methoden empirischer Sozialforschung
PD Dr. Kamil Marcinkiewicz
Kamil Marcinkiewicz befasst sich in seiner Forschung mit unterschiedlichen Aspekten der demokratischen Wahlprozesse. Er analysiert sowohl das Verhalten der Wählerinnen und Wähler als auch die Strategien der Kandidatinnen und Kandidaten. Darüber hinaus untersucht er auch das Verhalten der gewählten Parlamentarier und Karrierewege der Politikerinnen und Politiker sowie der Angehörigen der Ministerialbürokratie. Dabei benutzt er statistische Analyseverfahren, darunter unterschiedliche Formen der Regressionsanalyse, Clusteranalyse und Sequenzanalyse. Er arbeitet auch mit den Skalierungsverfahren, die er sowohl auf politische Texte als auch auf Daten aus den namentlichen Abstimmungen anwendet. Seine Arbeiten betreffen meistens das politische System der BRD und der deutschen Länder sowie die politischen Systeme der Staaten Mittel- und Osteuropas (insbesondere Polen und Tschechische Republik).
- Wahlforschung
- Parteienforschung
- Parlamentsforschung
- Politisches Verhalten
- Deutschland und Staaten Ost- und Mitteleuropas
Dr. Olga Herzog
Untersuchung der Unterstützung von direktdemokratischen Verfahren durch politische Eliten. Im Zentrum der Forschung steht der Einfluss machtpolitischer Partei-Kontexte auf grundlegende Einstellungen gegenüber dem demokratischen System. Diese rational-strategische Erklärung wird einer normativ-ideologischen Perspektive auf die Unterstützung von direkter Demokratie gegenübergestellt, die Effekte der institutionellen Sozialisation im repräsentativen System und individuelle werte-basierte Prädispositionen hervorhebt. Bei der Untersuchung werden u. a. Daten der deutschen Kandidatenstudie 2009 und 2013 (GLES Teilkomponente 6) sowie des Comparative Candidates Survey (Version 2016) verwendet.
- Einstellungen und Verhalten von Eliten und Massen im politischen Prozess
- Politische Kultur
- Strategisches Handeln (rational choice)
- Institutionalismus, Reformen des politischen Systems
Laura Adam, M. A.
Laura Adam beschäftigt sich in Ihrer Dissertation mit der Transformation nationalstaatlicher Grenzen im Zuge von globalen Migrations- und Fluchtbewegungen. Ihre Arbeit knüpft an praxistheoretische Arbeiten innerhalb der Internationalen Beziehungen (IB) an und fragt, wie Grenzen durch alltägliche Praktiken ausgehandelt und in urbanen Räumen re-territorialisiert werden. Im Zentrum der Forschung steht die Frage, wie diese Praktiken das normative Konzept von staatlicher Souveränität und die darin enthaltene Beziehung von Staat, Bürger*innen und Territorium transformiert. Für die empirische Analyse nutzt Laura Adam partizipative und interdisziplinäre Forschungsmethoden (u. a. kritische Kartographie).
- Grenzregimeforschung
- Flucht- und Migrationsforschung
- Normforschung in den IB
- Staatstheorien
- Praxistheorie
- Partizipative Forschungsmethoden
Brian Dietrich, M. A.
Brian Dietrich befasst sich in seiner Forschung vorranging mit der Aushandlung von Bedarfsgerechtigkeit in Verwaltungsprozessen. Im Vordergrund steht die Frage, wie Verwaltungsakteure, die direkt am wohlfahrtsstaatlichen Verteilungsprozess beteiligt sind, Bedarf verstehen und nach welchen Gerechtigkeitsprinzipien sie handeln. Hierzu arbeitet er sowohl mit qualitativen als auch mit quantitativen Methoden.
Darüber hinaus befasst sich Brian Dietrich mit verschiedenen Arten der Stichprobenziehung und insbesondere mit der Güte von nicht zufallsbasierten Online-Erhebungen.
- Bedarfsgerechtigkeit
- Verteilungsgerechtigkeit
- Public-Service-Motivation
- Conjoint Analyse
- Umfrageforschung
- Methoden der empirischen Sozialforschung
Kea Glaß, M. A.
Kea Glaß befasst sich in ihrer Dissertation und im Rahmen ihrer Leitung des Projektbüros Angewandte Sozialforschung der Universität Hamburg mit Community-based Research. Im Zentrum der Forschung stehen Lehr-/Lernkonzepte in der sozialwissenschaftlichen Methodenausbildung. Dabei befasst sie sich beispielsweise mit den organisatorischen Rahmenbedingungen an Hochschulen, um partizipative Forschungsansätze regelhaft in die Lehre zu integrieren und mit den Lerneffekt für Studierenden in solchen Praxisprojekten.
- Community-based Research
- Partizipative Forschung
- Lehr-/Lernkonzepte
- Erhebung von Learning-Outcome
Bendix Hügelmann, M. A.
Bendix Hügelmann befasst sich in seiner Forschung mit den Auswirkungen digitaler Kommunikation auf politische Kampagnenführung und Wählerverhalten. Im Zentrum seiner Forschung steht die Frage, ob dem sog. "Micro Targeting", also der zielgruppengenauen Ansprache im digitalen Raum ein Einfluss auf die politische Bewusstseins- und Meinungsbildung und schließlich auf die Wahlentscheidung nachgewiesen werden kann. Hierzu beschäftigt sich Bendix Hügelmann mit weiterführenden Fragen der strategischen Kommunikation im politischen Bereich. Insbesondere die Nutzung sozialer Medien durch politische Akteure steht dabei im Zentrum der Forschung.
Darüber hinaus werden methodische Fragen darüber bearbeitet, wie in Zeiten unterschiedlicher Digitaler Kanäle geeignetes empirisches Datenmaterial über Art und Weise der Kanalnutzung und Kommunikationsstrategie von Politikern gesammelt werden kann. Dies betrifft auch Fragen zur Verbindung digitaler und analoger Wähleransprache sowie Theorien zur Kampagnenführung selbst.
- Politische Kommunikation
- Digitaler Wahlkampf
- (Digital) Campaigning
- Kommunikationsstrategie
- Social Media
- Micro-Targeting
- Big Data Analysis
- Empirische Politikwissenschaft
Dominik Giese, M. Sc.
Dominik Giese befasst sich in seiner Forschung mit der überstaatlichen bzw. supranationalen Organisation von Politik. Schwerpunkt seiner empirischen Analysen ist die Rolle des Nationalstaates in einer post-nationalen Weltordnung. Im Fokus steht dabei insbesondere die Interaktion zwischen Staaten und regionalen Institutionen, wie z. B. der Europäischen Union oder dem Verband Südostasiatischer Nationen, hinsichtlich ihrer wechselseitigen Organisation von Sicherheitspolitik auf der regionalen politischen Ebene. Zusätzlich befasst sich Dominik Giese in seinem theoretischen Schwerpunkt mit den aktuellen Problemen innerhalb der Theorien der Internationalen Beziehungen. Diese thematisiert er durch eine Neuinterpretation des "Klassischen Realismus" der 1940er bis 1970er Jahre.
- Theorie der Internationalen Beziehungen
- Klassischer Realismus
- Regionalismus und Integration
- Regionale Sicherheitspolitik
- Europäische Union (EU)
- Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN)