Digitale Kommunikation
und Nachhaltigkeit
Foto: UHH/Denstorf
14. Dezember 2020
Soziale Netzwerke, Suchmaschinen und Videoportale – digitale Nachrichtenangebote beeinflussen, wie Menschen Medien nutzen. Wie die Individualisierung der Mediennutzung mit einer gesellschaftlichen Vermittlungskrise zusammenhängt, hat Professorin Katharina Kleinen-von Königslöw in einem nun erschienenen Aufsatz beschrieben.
Inwiefern ist die Individualisierung der Nachrichtennutzung ein Treiber einer gesellschaftlichen Vermittlungskrise? Diese Frage beantwortet Kleinen-von Königslöw in ihrem Text, der im Sammelband "Gesellschaftliche Vermittlung in der Krise" von Otfried Jarren und Christoph Neuberger veröffentlicht wurde. Die Ausgangslage: Die digitale Verfügbarkeit von Nachrichtenmedien verändert die Art und Weise, wie Menschen Nachrichten rezipieren.
Das Angebot und die Nutzung von Nachrichtenmedien und einzelnen Beiträgen wird immer individueller. „Wer welche […] Medien nutzt, um sich politisch zu informieren, lässt sich nicht mehr so leicht aus Bildung, Beruf und Wohnort herleiten“, erläutert Kleinen-von Königslöw. Diese Veränderungen in der Mediennutzung haben nicht nur Folgen für die Individuen, sondern auch gesellschaftlich. Insbesondere eine Personalisierung könne problematisch sein, also eine Informationsnutzung, die sich an individuellen Interessen ausrichtet: „Dann nutzen Desinteressierte keine Nachrichten mehr, und politische Interessierte wählen einzelne Beiträge nach politischer Passung aus – und nicht nach der Qualität der Informationen.“
Der Aufsatz nimmt insbesondere die Rolle der Intermediäre in den Blick, der Plattformen, die zwischen journalistischen Anbietern und Publikum stehen und dort einzelne Beiträge zum Abruf bereitstellen.
Nutzen Sie gern folgende Links zum Sammelband:
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Einen Überblick zu den im Aufsatz behandelten Themen gibt Kleinen-von Königslöw auch in der vierten Ausgabe des JKW-Podcasts „Journalismus von morgen“. In der Folge „Publikum und Mediennutzung“ diskutiert sie außerdem Trends sowie offene Fragen mit Professor Michael Brüggemann und Studierenden des Masterstudiengangs Journalistik und Kommunikationswissenschaft.
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