Society Research
Differenzen in den kulturellen Idealen zur Familie und Kinderbetreuung leisten wichtigen Beitrag zur Erklärung internationaler Differenzen im Anteil teilzeitbeschäftigter Frauen
22 May 2017, by CGG

Photo: Laura Aziz
Jensen, Per H./Møberg, Rasmus Juul/Och, Ralf/Pfau-Effinger, Birgit
Differenzen in den kulturellen Idealen zur Familie und Kinderbetreuung leisten wichtigen Beitrag zur Erklärung internationaler Differenzen im Anteil teilzeitbeschäftigter Frauen
Es gibt in Europa große Unterschiede im Anteil der Mütter von betreuungsbedürftigen Kindern, die in Teilzeit arbeiten, an allen erwerbstätigen Frauen. In der sozialwissenschaftlichen Diskussion werden diese Differenzen oftmals mit den Unterschieden in der Familienpolitik gegenüber der öffentlichen Kinderbetreuung erklärt; es gibt dazu aber bisher erst wenig empirische Studien. Im Rahmen des EU-Projekts FLOWS hat ein internationales Forschungs-Team untersucht, inwieweit neben internationalen Differenzen in der Familienpolitik auch internationale Differenzen in den kulturellen Idealen zur Familie und Kinderbetreuung zur Erklärung der Unterschiede im Anteil teilzeitbeschäftigter Frauen beitragen. Dafür haben die Forscher/innen Interviews mit 4.000 Frauen ausgewertet, die im Rahmen einer Repräsentativbefragung von Frauen in je einer Großstadt in fünf europäischen Ländern (Aalborg/Dänemark), Hamburg/Deutschland, Jyväskylä/Finnland, Bologna/Italien und Leeds/Großbritannien) in dem EU-Projekt durchgeführt worden waren. Die Untersuchung ergab, dass Differenzen in den kulturellen Idealen von Familie und Kinderbetreuung einen wichtigen Beitrag zur Erklärung der internationalen Differenzen im Anteil teilzeitbeschäftigter Mütter leisten, während sich ein Beitrag der Familienpolitik zu der Erklärung nicht nachweisen lässt.
Jensen, Per H./Møberg, Rasmus Juul/Och, Ralf/Pfau-Effinger, Birgit (2017): Explaining Differences in Women’s Working Time in European Cities. European Societies, 2, 138-156.
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