Lehre
Die Lehrinhalte stehen in engem Zusammenhang mit unseren Forschungsinteressen. Wir lehren im BA Sozialökonomie, im MA AWG sowie im MA PUNO zu unterschiedlichen Themen aus den Bereichen Sozialtheorie, politische Soziologie, Wirtschaftssoziologie und Kultursoziologie. Regelmäßig bieten wir im BA Sozialökonomie die Veranstaltungen „Sozial- und Gesellschaftstheorien“, „Soziologie politischer und ökonomischer Dynamiken“ und das „Empirische Praktikum“ sowie im MA PUNO „Zivilgesellschaft aus soziologischer Perspektive“ an.
Lehrveranstaltungskodex des Fachgebiets Soziologie*
Präambel
Ein guter Studiengang zeichnet sich dadurch aus, dass er Studierenden und Lehrenden sowohl ausreichend Struktur als auch Freiräume bietet, um relevante Inhalte vermitteln und gemeinsam erarbeiten zu können. Es entspricht den Prinzipien akademischer Freiheit und Selbständigkeit, dass die Teilnahme an Lehrveranstaltungen nicht überprüft und sanktioniert wird. Wir befürworten ausdrücklich, dass keine Anwesenheitspflicht besteht. Erfolgreiches gemeinsames Ler-nen und Lehren setzt dabei eine verantwortungsvolle Nutzung dieser Freiheiten voraus. Die folgenden Ausführungen verdeutlichen grundlegende Voraussetzungen für das Gelingen von Lehrveranstaltungen.
Lehrveranstaltungsformen
Ein Studiengang umfasst unterschiedliche Arten von Lehrveranstaltungen, insbesondere Vorlesungen (ggf. mit Übungen) und Seminare. Diese unterscheiden sich üblicherweise durch Veranstaltungsgröße, Art der Inhalte, Prüfungsformen und Interaktionsformen zwischen Lehren-den und Studierenden sowie den Studierenden untereinander.
Vorlesungen sind zumeist auf die Vermittlung von Grundlagen angelegt, die ggf. im Rahmen von Übungen angewendet oder vertieft werden. Prüfungsform ist i.d.R. die Klausur. Vorlesungen sind für eine große Zahl von Teilnehmer/innen ausgelegt. Fragen – auch grundsätzliche Verständnisfragen – sind während der Vorlesung willkommen und sollten von Lehrenden angeregt werden. Für vertiefte Diskussionen bieten Vorlesungen dagegen nur wenig Raum. Üblicherweise wird zu jeder Veranstaltung Literatur zur Vorbereitung angegeben. Die zusätzlich bereit gestellten Skripte oder Foliensätzen dokumentieren die behandelten Inhalte und sind als Ergänzung, nicht aber als Ersatz für die Textlektüre zu verstehen.
Vorlesungen sind zumeist auf die Vermittlung von Grundlagen angelegt, die ggf. im Rahmen von Übungen angewendet oder vertieft werden. Prüfungsform ist i.d.R. die Klausur. Vorlesungen sind für eine große Zahl von Teilnehmer/innen ausgelegt. Fragen – auch grundsätzliche Verständnisfragen – sind während der Vorlesung willkommen und sollten von Lehrenden angeregt werden. Für vertiefte Diskussionen bieten Vorlesungen dagegen nur wenig Raum. Üblicherweise wird zu jeder Veranstaltung Literatur zur Vorbereitung angegeben. Die zusätzlich bereit gestellten Skripte oder Foliensätzen dokumentieren die behandelten Inhalte und sind als Ergänzung, nicht aber als Ersatz für die Textlektüre zu verstehen.
Seminare dienen der Vertiefung und Diskussion von weiterführenden Inhalten. Prüfungsformen sind i.d.R. Referate mit Ausarbeitung und Hausarbeiten. Seminare sind auf eine begrenzte Zahl von Teilnehmer/innen angelegt (idealerweise maximal 30), um umfassende Interaktion zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen. Die Grundlage für einzelne Seminarsitzungen sind üblicherweise Texte, die nicht nur von Lehrenden oder von Studierenden als Referat oder in an-derer Form einführend vorgestellt, sondern auch gemeinsam diskutiert werden.
Weitere Veranstaltungsarten sind vor allem Projektseminare (z.B. Empirisches Praktikum oder Lernwerkstatt) und Kolloquien, die auf die eigenständige empirische Arbeit und die Diskussion von Abschlussarbeiten ausgerichtet sind.
Bedingungen für gute Lehrveranstaltungen
Lehrveranstaltungen haben einen nachvollziehbaren Aufbau, über den sich das Thema der Ver-anstaltung über das Semester hinweg entwickelt. Dabei werden die jeweiligen Sitzungsthemen auf das übergeordnete Gesamtthema der Veranstaltung bezogen. Inhalte im weiteren Verlauf des Semesters bauen auf Inhalten früherer Sitzungen auf. Dies kann nur funktionieren, wenn die Inhalte der früheren Sitzungen als bekannt vorausgesetzt werden können. Eine regelmäßige Teilnahme an einer Veranstaltung ist daher eine wichtige Voraussetzung, auch wenn keine Anwesenheitspflicht gilt. Dies gilt insbesondere für Seminare, die mehr als Vorlesungen auf die Beteiligung der Studierenden angelegt sind. Eine unregelmäßige Teilnahme erschwert die Diskussion in der Veranstaltung. Sollte eine Teilnahme nicht möglich sein, sind die in den jeweiligen Sitzungen behandelten Themen eigenständig zu erarbeiten. Theoretische Positionen und empirische Vorgehensweisen sowie Ergebnisse können ohne das Lesen der jeweiligen Seminartexte nicht nachvollzogen werden!
Die Lehrenden stehen wiederum nicht nur in der Pflicht, Kursbeschreibungen rechtzeitig vorzunehmen, Seminare (und Vorlesungen) plausibel aufzubauen, angemessene Literatur für das Seminar (Inhalt, Umfang) auszuwählen und die Ausgestaltung der Prüfungsleistungen bis spätestens zur ersten Sitzung zu erläutern, sondern auch in Seminaren die diskursive Auseinander-setzung zu fördern und eine grundsätzliche Offenheit gegenüber den Themenvorschlägen von Studierenden zu zeigen. Darüber hinaus wird von ihnen erwartet, dass sie Referate, Referatsaus-arbeitungen und Hausarbeiten qualifiziert betreuen, fristgerecht bewerten und ein adäquates Feedback geben. Bei der Bestimmung des „Workloads“ der Studierenden (Vorbereitung von Texten zur Diskussion, Klausurvorbereitungen usw.) sollen die Lehrenden die Gesamtsituation der Studierenden hinsichtlich Anforderungen und Aufwände aus unterschiedlichen Veranstal-tungen im Blick behalten sowie berücksichtigen, dass sich die Situationen der Studierenden unterscheiden (z.B. Vollzeit- und Teilzeitstudium, unterschiedliche Studiendauer).
Für einen gelungenen Seminarverlauf sind darüber hinaus einige Planungen notwendig, nämlich zunächst die rasche Wahl der Prüfungsform (etwa Referat oder Hausarbeit?) sowie ggf. die Verteilung von Referatsthemen. Für die Gestaltung eines Seminars macht es einen großen Unterschied, ob 10 oder 50 Studierende teilnehmen. In der Vorbereitung können sich Lehrende nur an den Anmeldungen in STiNE orientieren, um die Veranstaltungsgröße abzuschätzen. Melden Sie sich daher in STiNE rechtzeitig ab (oder erst gar nicht an), wenn Sie an einem Seminar nicht teilnehmen wollen. Möchten Sie in einem Seminar eine Hausarbeit schreiben, ist die Veranstaltung weiterhin regelmäßig zu besuchen, denn dies dient auch der Vorbereitung der Hausarbeit. Die Hausarbeit stellt eine über die Inhalte des Seminars hinausgehende Vertiefung dar. Wenn Sie sich für ein Referat gemeldet haben, an dem entsprechenden Termin aber bspw. erkranken, geben Sie dem/der Lehrenden rechtzeitig Bescheid, damit die Vorbereitung des Seminars angepasst werden kann.
Auch wenn eine Vorlesung grundsätzlich als Veranstaltung angelegt ist, bei der es keinen großen Unterschied macht, ob 100 oder 200 Studierende teilnehmen, ist es für deren Organisation wichtig, dass die Zahl der Anmeldungen in STiNE in etwa der tatsächlichen Zahl der Teilnehmer/innen entspricht, denn Veranstaltungsräume und Klausuraufsichten müssen entsprechend geplant werden. Melden Sie sich daher in STiNE rechtzeitig ab (oder erst gar nicht an), wenn Sie an einer Veranstaltung oder Prüfung nicht teilnehmen wollen.
Nur wenn beide Seiten, Studierende und Lehrende, etwas mehr für das Gelingen von Lehrveranstaltungen beisteuern, als formal und rein rechtlich vonnöten wäre, kann Studieren und Lehren als Austausch und wechselseitige Bildungserfahrung glücken.
Nur wenn beide Seiten, Studierende und Lehrende, etwas mehr für das Gelingen von Lehrveranstaltungen beisteuern, als formal und rein rechtlich vonnöten wäre, kann Studieren und Lehren als Austausch und wechselseitige Bildungserfahrung glücken.
* Der Lehrkodex wurde von den Lehrenden des Fachgebiets Soziologie und der Vertretung der Studierenden des Fachgebiets Soziologie verfasst.