Unclenching Fists
Dialogue and Diversity in Diplomatic Interaction
International Interdisciplinary Symposium, Universität Hamburg, 3.-5. Juni 2010
Das Projekt wurde durch einen Symposium Grant der VolkswagenStiftung finanziert und in Kooperation mit Professor Karin M Fierke, School of International Relations, University of St Andrews, Schottland (UK) durchgeführt
In seiner Antrittsrede hat der Präsident der USA, Barack Obama, eine Änderung der Politikrichtung der Bush Ära auf der neuen Grundlage der „ausgestreckten Hand des Dialogs“ denen gegenüber, die bereit sind, ihre „Fäuste zu öffnen“, angekündigt. Dieses Versprechen betont Diplomatie und Dialog gegenüber der Praxis der Androhung militärischer Gewalt, die die vorherige Präsidentschaft kennzeichnete. Obwohl eine recht umfassende Literatur zu Diplomatie und Dialog vor allem zum Thema der Konfliktlösung seit den 1990er Jahren vorliegt, entstehen durch eine zunehmend außereuropäisch und multipolar operierende Weltpolitik neue Forschungsfragen sowohl theoretischer als auch empirischer Natur. Während die globale Diplomatie sich vor allem aus dem europäischen Kontext heraus entwickelt hatte, werden durch die erstarkte Rolle des Irans, Chinas sowie Indiens nicht nur als regionale sondern auch als globale Player neue Fragen zu kultureller Vielfalt im diplomatischen Prozess in den Vordergrund gerückt. Dieser blinde Fleck interaktiver Analyse ist vor allem durch die Deliberationsforschung beleuchtet worden.
Um nun einen präziseren Einblick in den Einfluss kultureller Differenz zu erlangen, schlägt dieser Antrag vor, die Anwendung von ‚Sprache‘ und ‚diplomatischer Etikette‘ sowie die Emotionen, die in Verbindung mit beiden wirken und u.a. konstitutiv für Missverständnisse im Prozess diplomatischer Interaktionen sind, zu untersuchen. Die Forschungsfrage fußt auf den Vorarbeiten der Antragstellerinnen, die in der Erforschung von Sprache, Sicherheitsforschung und diplomatischen Interventionen sowie der Bedeutung kultureller Validierung in der Normenforschung in inter-nationalen Beziehungen ausgewiesen sind. Das geplante Symposium wird die Möglichkeit schaffen, den Forschungsgegenstand durch interdisziplinäre Diskussion von Beiträgen erfahrener international renommierter Forscher/innen, die durch Nachwuchswissenschaftler/innen kommentiert werden, zu diskutieren. Zusätzlich will es die Möglichkeit bieten, die qualitativ methodologische und empirische Dimension der IB Forschung durch die interdisziplinär angelegte Integration von Expertise aus der Anthropologie, der Soziologie, den Regionalstudien und der Linguistik zu vertiefen.
Ergebnisse & Aktivitäten
Präsentation eines Working Papers von den PIs Professor Antje Wiener und Professor Karin M Fierke bei folgenden Workhops:
- “The Politics of Talk in International Relations” an der Universität Bremen am 27. und 28. Juli 2010;
- “Meeting in the Middle: The Feasibility and Morality of Compromise in Global Politics“ an der Vienna School of International Studies am 27. und 28. November 2010.