Kommunikationswissenschaft
Langzeitumfrage zum Klimabewusstsein: Zwischen Unwissen und Ablehnung
13. August 2025
Die zweite von vier küzlich erschienenen Publikationen, die sich mit aktuellen Fragen an der Schnittstelle von Klimawandel, Wissenschaftskommunikation, Protest und Medien beschäftigen.
Anne Reif, Lars Guenther und Michael Brüggemann haben in einer Studie in Environmental Communication (hier geht es zum Artikel) untersucht, wie sich die Einstellungen der deutschen Bevölkerung zum Klimawandel zwischen 2015 und 2023 verändert haben. Auf Basis einer Langzeitbefragung konnten sie fünf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen identifizieren, die sich durch ihr Wissen, ihre Einstellungen und ihr Verhalten in Bezug auf den Klimawandel unterscheiden. Besonders auffällig: Eine vergleichsweise junge Gruppe mit niedrigem Klimawissen zeigt sich dennoch besonders engagiert – sie informiert sich hauptsächlich über soziale und Unterhaltungsmedien. Gleichzeitig dokumentiert die Studie erstmals für Deutschland das stetige Wachstum einer kleinen Gruppe von Klimaleugner:innen, begleitet von wachsender Unzufriedenheit mit der Klimapolitik.
„Die Ergebnisse werfen die Frage auf, wie Wissenschaftskommunikation Menschen mit ganz unterschiedlichen Informationsvoraussetzungen erreichen kann – und wie sich dem wachsenden Einfluss klimaskeptischer Deutungsmuster begegnen lässt“, so Anne Reif.