Skandal im ROSI
Wir finden: Es ist ein Skandal, dass das wissenschaftliche Lösungspotenzial nicht stärker genutzt wird um eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung für eine resiliente und gerechte Zukunft voranzubringen!
In Lehre und Forschung widmen wir uns vielfältigen Problemstellung, entwickeln Theorien, erheben Daten und kommen zu hilfreichen Erkenntnissen, darüber wie z.B. unsere Gesellschaft funktioniert oder wie sie anders funktionieren könnte.
Wieso also schauen wir als Gesellschaft, den vielen akuten sozial-ökologischen Krisen trotzdem oft einigermaßen hilf- und tatenlos zu? Warum wenden wir dieses Wissen in der Praxis nicht umfassender an, um den multiplen Krisen des Klimas, Wohnens, der Demokratie und gesellschaftlichen Spaltung etwas entgegenzusetzen?
Insbesondere im Bereich sozialer Bewegungen und zivilgesellschaftlichen Engagements, die Grundpfeiler gesellschaftlichen Wandels, gibt es viel ungenutztes Potenzial für einen Wissenstransfer zwischen Universität und Praxis. Und dafür brauchen wir Deine Unterstützung!
Wir als ROSI wollen Lehre und Forschung an der Universität Hamburg mit realen und akuten Bedarfslagen der (Zivil)-Gesellschaft verbinden und so den gegenseitigen Wissensaustausch fördern. Werde Teil des ROSI-Netzwerks und forsche mit und für solidarische gesellschaftliche Praxis: Melde Dich hier zu unserem Newsletter und Studi-Job-Verteiler an!
Direkt Lust auf Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung?
Schau Dir unser aktuelles Stellenangebot in unserem Forschungsprojekt zur sozialen Innovation „FlexCity“, dem Marktplatz der Zukunft an!
Der Marktplatz von Morgen: FlexCity
Astronomisch hohe Mieten und verwaiste Innenstädte - wieso sind unsere urbanen Zentren oft so wenig lebenswert?
Während die Mieten immer weiter steigen und bezahlbarer Wohnraum in Städten schon lange Mangelware ist, sterben gleichzeitig deutsche Innenstädte aus und werden zu uniformen Konsumwüsten ohne Wiedererkennungswert. Das ist nicht nur schade, sondern hat auch Folgen für unsere Demokratie. Denn unser Zusammenleben, wie wir uns begegnen und Gemeinschaft erlebbar wird ist ein zentraler Aspekt für gesellschaftliche Partizipation – und die wiederum ist entscheidend für Meinungsaustausch und demokratische Teilhabe. Ohne diesen wichtigen Faktor des „Dorfplatzes“, ist eine fortschreitende gesellschaftliche Spaltung und Isolation schwer aufzuhalten.
Im Projekt FlexCity unterstützen wir den Ankerplatz Stade e. V. ab Juli 2024 dabei, die Funktion von Marktplätzen als Treffpunkt und gesellschaftlichen Ort der Aushandlung zu reaktivieren. Leerstehende Flächen werden zu urbanen Dörfern aus modularen Strukturen (z. B. umgebaute Schiffscontainer). Innenstädte sollen durch eine All-Profit-Zusammenarbeit zwischen Bürger:innen, Initiativen, Unternehmen sowie Politik und Verwaltung lebenswerter werden. Diese Vision, die in Stade seit 2019 erprobt wird, macht FlexCity nun für andere Standorte zugänglich. Wie? Das Ankerplatz-Team entwickelt eine digitale Plattform, die durch Baukasten-Tools, Vernetzung sowie Know-How eine Umsetzung auch an anderen Standorten erlaubt. Das ROSI steuert auf Basis praxisorientierter Forschung systematisiertes Wissen zu Gelingensbedingungen, Wirkung sowie alternativen Organisationsformen bei. Was heißt „praxisorientiert“ für uns? Die Forschungsanliegen formuliert die Zivilgesellschaft, Expertise der Praxis-Akteur:innen fließt in die Umsetzung und Analysen mit ein und die Ergebnisse werden in verständlicher und anwendungsbezogener Form dort bereitgestellt, wo sie gebraucht werden.
Warum machen wir das? Wir glauben, dass großes Potenzial darin liegt, unterschiedliche Wissensformen, Perspektiven und Herangehensweisen zusammenzubringen. Als Studierende und Forschende können wir zivilgesellschaftliche Innovationen unterstützen, indem wir bspw. aufzeigen, wie sie wirken oder wie vielleicht auch (noch) nicht. (Sozial-)Wissenschaftliche Methoden sind wertvolle Werkzeuge mit denen wir gesellschaftlichen Wandel nicht nur beobachten, sondern auch vorantreiben können.
Soziale Innovationen durch Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung
Synergie durch Transfer – wir finden: Innovative Ideen der sozialen Praxis und wissenschaftsbasierte Lösungsstrategien sollten viel mehr Hand in Hand gehen, um nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel und eine soziale Transformation gemeinsam effektiv voranzutreiben!
Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft begleiten wir Kooperationsprojekte, in denen Forschende und Studierende sich mit Fragestellungen außeruniversitärer Akteure in verschiedenen sozialwissenschaftlichen Forschungsformaten auseinandersetzen. Mit unserer praxisrelevanten Forschung reagieren wir auf gesellschaftliche Bedarfe und leisten mit unseren ko-kreativen Forschungsprojekten und angewandten Lehrformaten, einen Beitrag zum Umgang mit (zivil-)gesellschaftlicher Herausforderungen. Unsere Projekte gehen über disziplinäre Grenzen hinaus und tauchen tief in die praktische Realität gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse ein, um konkrete Lösungen zu entwickeln. Ob es um die Analyse von politischen Prozessen, die Optimierung von Verwaltungsstrukturen oder die Unterstützung von sozialen Organisationen geht - wir geben den Themen eine Stimme.
Die Essenz unserer Arbeit liegt in der Schaffung von Win-Win-Win-Situationen. Studierende profitieren von praxisnahen Erfahrungen und erweitern ihr Wissen durch echte Projekte. Forschende entdecken neue Perspektiven und erhalten Zugang zu drängenden gesellschaftlichen Fragen. Und unsere externen Partner gewinnen wertvolles, auf Forschung basierendes Wissen, das ihre Visionen vorantreibt.
Alle unsere transferbasierten Formate und Prozesse basieren auf einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit allen Projektbeteiligten. Dazu entwickeln wir gemeinsam mit unseren außeruniversitären Projektpartner:innen bedarfsgerechte Forschungsformate, die einen kooperativen Forschungsprozess auf unterschiedlichen Projektebenen ermöglichen. In individuell zusammengestellten Projektteams aus Forschenden und Studierenden werden die Anliegen gemeinsam mit den Projektpartnern wissenschaftlich bearbeitet. Dabei steht das ROSI während des gesamten Forschungsprozesses den Projektteams fachlich und administrativ zur Seite. Denn nur durch eine starke Verbindung zwischen universitärer Forschung und gesellschaftlichen Akteuren können wir die Dynamik und Synergien entfalten, die wahre Innovationen hervorbringen.
Mit dem ROSI blicken wir optimistisch in die Zukunft, bereit, unsere Rolle als Impulsgeber für soziale Veränderung weiter zu festigen. Denn wir glauben fest daran, dass echte Fortschritte nur durch kollektive Anstrengungen, gemeinsame Ziele und unermüdlichen Einsatz für eine bessere Gesellschaft entstehen können.