RiPPP – Risiko in Public Private Partnerships (PPPs): Verhaltenswissenschaftliche Experimente zu Risikopräferenz, Risikowahrnehmung und Risikoteilnahme
Warum verhalten sich Menschen im Kontext öffentlicher und privater Organisationen unterschiedlich?
Welche Konsequenzen hat diese Verhaltensasymmetrie für die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt?
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts erforschen wir systematische Verzerrungen im Verhalten von individuellen und korporativen Akteuren im Kontext von Public Private Partnerships. Wir folgen neuen Impulsen in der empirischen Public Administration- und Public Management-Forschung, indem wir Methoden der Psychologie und Verhaltensökonomik nutzen, um fundamentale Verhaltensasymmetrien in den Präferenzen, der Wahrnehmung und der strategischen Teilhabe an ökonomischem Risiko erforschen.
Öffentliche Organisationen werden in der öffentlichen Meinung oft stigmatisiert: Obwohl Behörden, Ämter und öffentliche Stiftungen essentielle Aufgaben erfüllen, wie z.B. die Bereitstellung und Aufrechterhaltung öffentlicher Güter und Dienstleistungen, werden sie als träge und ineffizient wahrgenommen. Dies führt zu einer Vielzahl von praktischen Problemen, wie z.B. Nachwuchsmangel, bis hin zu fundamental-negativen Assoziationen, die die Legitimität öffentlicher Organisationen an sich in Frage stellen.
Um die latenten Ursachen dieser weitverbreiteten Denkmuster zu untersuchen, führen wir Grundlagenforschung zur Prävalenz und Stärke individueller Wahrnehmungsverzerrungen gegenüber öffentlichen und privatwirtschaftlichen Organisationen durch und analysieren die Konsequenzen dieser Effekte in verschiedenen Kontexten:
Im Rahmen des RiPPP Projekts
- helfen wir, die Koordinations- und Kollaborationsfähigkeit von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren in PPPs zu verbessern und wohlfahrtsoptimal zu gestalten;
- identifizieren wir Hemmnisse für die erfolgreiche Zusammenarbeit von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Partnern in sektorübergreifenden Partnerschaften, woraus praktische und strategische Handlungsempfehlungen für Manager in öffentlichen Organisationen abgeleitet werden – insbesondere in Krisensituationen und in unterlegenen Verhandlungspositionen;
- versetzen wir individuelle und korporative Akteure in die Lage, die Entstehung von irrationalem Verhalten gegenüber öffentlichen Organisationen zu verstehen und zu überwinden;
- ergründen wir Ursache und Wirkung von latenten Verhaltensaspekten, die zu irrationalen Koordinationsasymmetrien unter Risiko führen, wie z.B. Gruppengröße, Machtstrukturen und Netzwerkeffekten;
- führen wir neueste psychologische und neuroökonomische Forschungsmethoden in das Feld der Behavioral Public Administration ein, wie z.B. Experimente mit zTree und dem IAT (Impliziter Assoziationstest).
- Dauer: 11/2015-05/2018
- Projektleitung: Prof. Dr. Rick Vogel, Projektmitarbeiterin: Asst. Prof. Dr. Kristina Weißmüller
- Drittmittelgeber: Eigenfinanzierung