Über uns
Die Professur beschäftigt sich mit Sicherheit und Resilienz als soziologischen Grundbegriffen vor dem Hintergrund einer rasanten autoritären Transformation und der zunehmenden Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Im Sinne einer gesellschaftlichen Gegenwartsdiagnose untersuchen wir über Sicherheit die Frage nach dem Umgang mit multiplen Bedrohungen der Gegenwart und Gefahrenszenarien der Zukunft in konkreten Praktiken und Plänen, aber auch in Zukunftsvorstellungen und Affekten. Über Resilienz erforschen wir, wie in den konkreten Bearbeitungsmodi der verschränkten ökologischen, politischen, und sozialen Krisen immer auch Kollektivität, politische Gemeinschaft und gesellschaftliche Alternativen entworfen und organisiert werden. Für welche Bedrohungs-, Verlust- oder Untergangsszenarien wird Vorsorge getroffen, wer und was soll um welchen Preis gerettet werden? Wie wird dabei auf die Zukunft zugegriffen und in welcher Weise vermischen sich bekannte Logiken der Vorsorge, der Preparedness, der Präfiguration oder der Resilienz mit apokalyptischen und postapokalyptischen Argumenten des ‚zu spät‘?
Die Soziologie der Sicherheit und Resilienz entwickelt unter solchen Fragestellungen Perspektiven auf Kollektivität und Subjektivität, auf politische Ordnung, Affektdynamiken und Zukunft. In der Lehre und Forschung des Teams der Professur für Soziologie der Sicherheit und Resilienz liegen die aktuellen thematischen Schwerpunkte auf dem Aufstieg rechtsautoritärer Politiken und ihren Gegenbewegungen, staatlichen und community-orientierten Preparedness-Maßnahmen angesichts zukünftiger Regressionen, Krisen und Katastrophen und den damit verknüpften soziotechnischen Imaginationen und Wissenspraktiken. Im Rahmen qualitativ-rekonstruktiver Forschung werden dabei insbesondere narrative, affektive, raumzentrierte, technologische und multispeziesbezogene Aspekte fokussiert.
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